DeutschEnglish

FEDERN

Hubert von Goisern / Federn

Midwest Record 26. Februar 2016

Ein langjähriger Musik-Störenfried, dieser österreichischer Musiker. Er beherrscht das musikalische Spiel mindestens ebenso gut wie Schwarzenegger das Spiel seiner Muskeln. Seine Multi-Genre-Mash-Ups sind die irrsten und internationalsten, die Du je gehört hast. Er bringt elektrischen Blues in die entlegensten Alpentäler und überhaupt alles überallhin. Nicht einmal die Gringo-Querulanten werden begreifen, wie dieser Kerl es schafft, Serge Gainsbourg zu den verrücktesten Plätzen bis hin auf Volkstanzfeste mitzunehmen. Es ist wilder Stoff, der nie entgleist oder affektiert wird. Eine wilde, akustische Reise, die nur außerhalb des Konventionellen möglich ist. Hammermäßiger Stoff, der die Ohren unentwegt erstaunt.

Goisern reist vom Trauntal nach Tennessee

WAZ 26. Juni 2015 | Text: sus

Hubert von Goisern ist für Federn (Sony) vom Trauntal nach Nashville (Tennessee) und New Orleans (Louisiana) gereist, um sich von Country und Cajun, Blues und Dixie und Spiritual inspirieren zu lassen. Sein Fazit im Stück Stoansteirisch: "Drüb'n in Louisiana singans nit scheena, da kunnt ma frei moan de san von uns dahoam". Musikalisch harmoniert das blendend: Die Blasmusik haben die Steirer eh gepachtet, Country-Star Jimmy Rodgers galt in den 1920ern als "America's Blue Yodeler", und ohne Ziehharmonika geht's im Cajun nicht. Und Goiserns scattigen Jodler im Blues I bin ganz alloa macht ihm so schnell kein Ami nach.

Feiner Federschmuck ★★★★☆

Hillbilly mit Jodlern

Neues Deutschland 1. Juni 2015 | Text: Marion Pietrzok

Hubert von Goisern – sein neues Album heißt "Federn"

Gitarren heulen und orgeln, Bässe wummern hart, als wären sie die Übersetzung für das Schlagen des schlechten Gewissens. Rasant, wuchtig, ohne Pardon haut die Musik drauf auf unsere Laschheit, unsere Feigheit, und jede Silbe schubst uns zum beschämenden Eingeständnis: Wir lassen die Wahrheit, die um Asyl sucht, stehn vor der Tür, wie Hubert von Goisern textet. Snowdown – den Whistleblowern wie ihm ist das Lied gewidmet, es ist der erste Titel des Albums. Furioser Auftakt. An politischer Klarheit der Texte, in eigenwillige poetische Gedankengänge und Formulierungen gesetzt, hat es Hubert von Goisern nie fehlen lassen.

Aber er ist kein "Kampfsinger", er schaut "nur" genau hin, und seine Ehrlichkeit und sein Gerechtigkeitssinn geben ihm die Worte, wenn er die Missstände in der Welt gehörig anfaucht. Wenn er jetzt, mit dem Album auf Tour (in Deutschland, Österreich und der Schweiz), im Konzert nach dem Blues-Rock-Song Snowdown seinen Nummer-1-Hit aus dem Jahre 2012, Brenna tuats guat, bringt – seine energische, sarkastisch-wütende Reaktion auf die Finanzkrise und die folgende, unverständliche, weil die Gefahr weiter lodern lassende Unbekümmertheit im weltweiten Finanzgebaren –, dann setzt er bewusst ein Zeit-Zeichen.

Federn heißt die Platte also. "Federn haben" sagt man in Wien auch, wenn man meint "Angst haben". Aber – Teil 2 der Plattentitelexegese – auf dem Cover, das eine frontale Porträtfotografie von ihm überzeichnet, lässt man ihm zwischen den wuscheligen Haaren fitzelige Federn heraussprießen. Das Fremde als das Eigene. Denn Hubert von Goisern, der schon immer die Welt auf der Suche nach dem Ursprünglichen der Musik in der jeweiligen Region bereist hat und der es öffnet für ein Aufeinanderzugehen, war auf Recherche in den USA, dort "wo's wehtut", aber wo auch viel musiziert wird: in den Südstaaten, in Nashville/Tennessee, Louisiana, New Orleans. Die Platte will – als Ertrag dessen, was von Goisern dort Altes und Neues aufgespürt hat – das Gemeinsame in den Vordergrund stellen.

Was von Goisern auf seine alpenrockerische Art verarbeitet hat, kann sich hören lassen, die Scheibe ist im Ganzen und im Einzelnen perfekt. Federnd geht es – auch das sagt der Plattenname – von dort nach hier und umgekehrt. Zack, sind wir beim Hillbilly: Schrammel-Drummdrumm im Verein mit dem Fiepsigen der in höchste Höhen steigenden Ziehharmonika und versetzt mit dem herrlichen energiesprühenden Drujihaho-Jodeln, nicht ohne – von Goiserns typischen – Witz vorgetragen, das kommt so herüber, als sei diese Kombination ganz natürlich und schon immer so gewesen. Es reißt mit. Nebenbei wird auf die Herkunft des Hillbilly "angespielt": Er stammt aus der – Steiermark.

Countrymusic sei lange Zeit für den Künstler unannehmbar gewesen, sagt er im aufschlussreichen Editorial des Albums. Aber er stieß zum Glück auf Größen wie Thelonious Monk (Blue Monk) und Hank Williams, dessen Jambalaya er so vorträgt – steirisch betextet –, dass es unmöglich ist, selbst bei vorgefasster Aversion gegen den Song, nicht mit allen beweglichen und unbeweglichen Körperteilen wie verzaubert mitzuzucken. Fingerschnippen, Fußtippen, Kopfwippen.

Interessant der Einsatz der Hawaii-Gitarre und der Pedal-Steel, gespielt von Steve Fishell als Gast, und manch anderer Instrumente wie – echt von Goisern – Mundharmonika (drei Stück zugleich) und Maultrommel, aber eben auch Dobro und Theremine. Ein Zupfen und Sirren und Quetschen und Bumsda-Rühren von der versammelten Instrumentschaft und – ach, und da ist es die Stimme, von Goisern selbst, angejodelt, und nicht das Horn! Es bluest sich auf das Beste. Die Tempi variieren, mal lässt er's krachen, mal geht's sanft, besinnlich zu. Die Abfolge der 15 Titel hat Biss, so dass man beispielsweise nach einem ruhigeren Lied aus dem Zelebrieren des Genusses ganz fix herausgerissen wird und hineinstürzt ganz unverhofft ins nächste (sich) beatende Musikabenteuer.

Die Traditionals, meist mit legendären Interpreten in der Vorgeschichte, hat sich von Goisern ganz unverkrampft zu eigen gemacht. Corrina, Corrina, zum Beispiel, das hier Des kann's nit sein heißt, wird zart mit dem tiefen Quapp-Quapp, Quapp-Quapp der Ziehharmonika rhythmisch pointiert, und von Goiserns Stimme ist dabei so klar, dass man Bob Dylans Näseln nie wieder hören möchte. Sie ist überhaupt der Garant von Zuverlässigkeit, Geradlinigkeit, Ernsthaftigkeit, ohne das Spaßhaben zu vergessen. Permanent herrscht Spielfreude – ein schwaches Wort dafür, wie es aus dem Mann herausdröhnt und -dampft und -fließt und -flüstert.

Auch der Gefahr, die vom Schmalzigen der Hawaii-Gitarre ausgeht, begegnet von Goisern mit Straffheit: Er fabriziert keinen Kitsch. Denn – und er beweist es seit 25 Jahren – in diesem Weltmusiker steckt Wahrhaftigkeit. Was für ein seltenes Gut, welch Stecknadel im Heuhaufen des Musikgeschäfts, dass man als Zuhörer die Gewissheit erlangt, nicht belogen zu werden, wie es oft genug geschieht durch schlager-schlä(e)chtige Drauflossinger.

Von Goisern hat exzellente Musiker an seiner Seite. Der Schlagzeuger Alexander Pohn, der Bassist Helmut Schartlmüller und der Gitarrist Severin Trogbacher als seine Band seit 2009, die mit ihm jammend den Großteil der Titel komponiert haben, sowie einige Gäste. Der Texter ist Hubert von Goisern selbst. Er erzählt vom Ab und Auf in der Gefühlswelt, vom Wandel der Gefühle, von verlorener, ungewisser, geglückter Liebe, von den Träumen, in denen sich Sehnsucht offenbart, und davon, wie einem die Zeit davonläuft. Man hat also den Blues. Oder aber Lust am Leben, bevorzugt in der freien Natur und – mit ausdrücklicher Warnung für den gegenteiligen Fall – ohne Schnaps (Schnaps). Musikanten in den USamerikanischen Südstaaten werden die formidablen Texte leider nicht nachsingen können, so sehr sie auch zu ihnen passen, dazu müssten sie erst mal Steirisch lernen. Für das Anhören des Albums brauchts es nit so ganz, man hat ja das Plattenheft zum Nachbustabieren dabei.

Hubert von Goisern – Federn

Wasser-Prawda 29. Mai 2015 | Text: Raimund Nitzsche

Folklore der österreichischen Alpen trifft auf Country und den Blues von Louisiana und New Orleans: Bei einem Trip durch die Vereinigten Staaten hat Hubert von Goisern sein die Ideen für sein neuestes Album gefunden. In seinen Liedern erzählt er von den Zuständen dies- und jenseits des Atlantiks.

Das Etikett des Erfinders des Alpenrocks wird von Goisern wohl nie mehr loswerden. Dabei war der Songwriter schon immer jemand, der sich seine musikalischen Anregungen in aller Welt und nicht nur in der Steiermark geholt hat. Diesmal also – und das setzt gewissermaßen sein Album Entwederundoder fort – treffen Ländler und Jodler auf die Musik der amerikanischen Südstaaten, verschmelzen Cajun und Landler, wird aus Amazing Grace ein Mundartlied, wird Hank Williams Jambalaya zum Blues. Mit dem Country von Nashville konnte er weniger anfangen als mit Zydeco, Cajun und den Grooves aus New Orleans.

"Federn" hat von Goisern zwar auf dem Albumcover im Haar. Doch verweist der Titel eher auf den österreichischen Dialektausdruck für "Angst". Er habe dahin reisen wollen, wo es weh tut. Und so singt er auch von der Wut auf die ewigen Datensammler und von der Wahrheit, die nirgendwo Asyl bekommt.

Hubert von Goisern lässt wieder von sich hören

Music News 29. Mai 2015 | Text: Vera Schmidt

Er ist wieder zurück. Nach längerer Pause lässt uns der Oberösterreicher sein neues Album nun endlich genießen.

Lang lang ist's her. Doch nun hört man wieder Klänge seiner Stimme in den heimischen Radiosendern. Nach seinem Erfolgslied Brenna tuats guat hat er mit neuen Produktionen nämlich auf sich warten lassen. Doch nun trumpft er mit seinem neuen Album Federn wieder auf.

Seine Musik

Es ist schon beinahe eine Kunst, Hubert von Goisern einer musikalischen Kategorie zuzuordnen. Mit seiner Harmonika wäre er wahrscheinlich in die Volksmusikschublade zu stecken, aber durch seine rockigen Lieder fällt es schwer, sich da auf Volksmusik festzulegen. Daher kann man ihn auch als Vorreiter einer eher neueren österreichischen Musikrichtung sehen, nämlich dem Alpenrock. Seine Alben sprießen nur so von Vielfalt und Abwechslung. Man findet sowohl afrikanische Elemente, als auch Soul- und Jazzeinflüsse in seiner Musik. Langweilig wird einem beim Durchhören seiner Musik auf keinen Fall. Er begeistert immer wieder mit abwechslungsreichen Liedern, die auch auf seinem neuen Album ganz neu und doch vertraut klingen.

Federn

In diesem Album zeigt uns der Oberösterreicher auch mal ganz andere Seiten. Nämlich feurige und auch Country angehauchte Songs. Dieses Album ist stark von seiner Reise in die USA beeinflusst und bietet so unzählige neue Stilelemente und eine starke Andersheit gegenüber seinen bisherigen Alben. Jedoch keinesfalls schlechter. Der 62-Jährige erfindet neue Stile und neue Rhythmen – von denen man nur begeistert sein kann. Genau zu beschreiben, wie er das geschafft hat, ist beinahe ein Werk der Unmöglichkeit, daher sollte man am besten selber in sein neues Album hineinhören. Man wird in ein musikalisches Abenteuer mitgenommen, das man so schnell nicht wieder vergessen wird. Österreichische Volksmusik in einer balancierten und eleganten Mischung mit Country und Blues. Wer außer ihm wäre im Stande solche konträren Stile so miteinander zu verbinden, dass sie ein Wohlgefühl für unsere Ohren bieten.

Nicht mehr nur in Musik

Viele werden vielleicht überrascht sein zu hören, dass es von Herrn Achleitner alias Hubert von Goisern nicht nur Tonträgerproduktionen gibt, sondern auch eine Dokumentation. Man soll nun aber nicht denken, dass sie von ihm gemacht wurde. Ganz im Gegenteil: er ist der Mittelpunkt dieses Filmprojekts. Marcus H. Rosenmüller, der Filmemacher, hat eine Doku über unseren oberösterreichischen Star gemacht, die im April 2015 auch in den deutschen Kinos zu sehen war. Das ganze nennt sich: Brenna tuat's schon lang und ist wahrlich ein sehr gelungenes Werk des Filmemachers.

Die Tour des Jahres

Man braucht nun nicht überrascht sein, dass sich seine Konzerte so füllen und auch schnell ausverkauft sind. Seine diesjährige Tour wird ihn durch Deutschland und Österreich führen, so dass jeder die Möglichkeit haben wird, ihn in nicht zu weiter Ferne zu erleben. Am besten ist es jedoch, auf seiner Homepage direkt die aktuellen Tour Daten aufzurufen.

Unsere Bewertung: 4.3/5

Hubert von Goisern: Federn

Weltmusik-Magazin 7. Mai 2015 | Text: Weltmusik-Magazin

Der aus Goisern, Österreich, stammende Hubert Achleitner, besser bekannt als Hubert von Goisern, ist nicht einfach einer der Vielen, die sich an neuer Volksmusik versuchen. Über diese Phase ist er längst hinaus, er hat seinen eigenen musikalischen Ausdruck gefunden und kombiniert diesen nun bereits seit vielen Jahren mit allerlei regionalen Stilen. Er sucht die Auseinandersetzung mit anderen Musikern und nimmt dabei stets das Wesentliche von deren Musik in sich auf.

Für sein neues Album Federn hat sich Hubert von Goisern in den Süden der USA begeben und dort musikalische Feldforschung betrieben. Wie er in Interviews erzählt, war die Sache im Mutterland des Kapitalismus' nicht ganz einfach. Interesse an gemeinsamem Musizieren weckt man im "Leuchtfeuer der Demokratie" offenbar am ehesten mit Dollars. Dennoch hat er es geschafft, Musiker aufzutun, um mit ihnen und seinen bewährten Begleitmusikern ein für den Österreicher durchaus überraschendes Album auf Tonträger zu bannen.

Wär hätte von Hubert von Goisern ein Album mit Americana erwartet? Cajun und Country in österreichischem Dialekt gesungen und Pedal-Steel-Gitarre im Zusammenklang mit einer diatonischen Ziach. Mit viel Fingerspitzengefühl hat er die Stücke des Albums, seien es eigene oder fremde Kompositionen, arrangiert. Die beteiligten Musiker erhalten ausreichend Spielraum, um sich entfalten zu können. So entsteht lebendige und lebende Musik. Seine Version von Jambalaya (Es ist wahr), dem alten Hit von Hank Williams, den schon so viele andere interpretiert haben, ist so umwerfend geraten, dass es zu einer der besten Versionen des Stücks gezählt werden muss. Doch auch mehr an alpenländische Volksmusik angelehnte Stücke sind vorhanden sowie krachende Bluesnummern, was bei ihm aber mittlerweile nichts Neues mehr bedeutet.

Auch textlich bezieht Hubert von Goisern eindeutig Position, wofür Snowdown als Beispiel erwähnt werden soll, das er Chelsea Manning und Edward Snowden gewidmet hat und "allen anderen, die sich getraut haben zu sagen, dass was nicht stimmt und allen, die ihre Freiheit auf's Spiel setzen und ihr Leben riskieren".

Unser Fazit: Federn darf uneingeschränkt zu den besten Alben Hubert von Goiserns gezählt werden, wenn es nicht gar sein bislang (man weiß ja nicht, was noch kommt) bestes Album ist. Eine erstklassige Scheibe, die vom ersten Ton an Spaß macht. Perfekt!

Der Mississippi und die Mur-Mürz-Furche

Laut.de 21. Mai 2015 | Text: Markus Brandstetter

Hubert von Goisern, verwurzelt in der traditionellen österreichischen Volksmusik, galt stets als Brückenbauer, Vermenger und Vermischer von Traditionellem und Modernen aus verschiedenen geographischen Breitenkreisen und Blinkwinkeln. Weltmusik nennt man das gemeinhin, was er in den letzten Jahrzehnten so gemacht hat, vielleicht auch Ethno: Durch verschiedene Orte reisen, gerne auch mit dem Schiff, und die verschiedenen Musiken aufsaugen und aufnehmen, im doppelten Sinn. Tibet und Tirol, der Mississippi und die Mur-Mürzfurche.

Bekannt geworden ist der Goiserer vor langer Zeit mit etwas anderem als dem, was er später gemacht hat. Gemeinsam mit seiner Band, den Alpinkatzen, kombinierte von Goisern damals Alpines und Rock-Musik. Koa Hiatamadl hieß der große Hit damals, das war eigentlich schon auch eine nicht besonders bemerkenswerte Hüttengaudi das Ganze: "Koa Hiatamadl mag i ned, hot koane dicken Wadl nit". Für HvG, der vor seiner Musikerkarriere eine gute Dekade auf Weltreise war, hat das Lied wohl seinen Zweck erfüllt. Bekanntheitsgrad und Portmonnaie haben durch diesen Alpin-Rockismus zweifellos profitiert: Hubert Achleitner, so der Geburtsname des Musikers, konnte sich anderen musikalischen Dingen zuwenden. Interessanteren Dingen.

Hubert von Goisern hat seitdem einige wirklich bemerkenswerte Alben gemacht, den Soundtrack zu Schlafes Bruder beispielsweise, oder das Album Fön. Es kam überraschend, dass der Goiserer dann vor einiger Zeit mit dem Song Brenna Tuats Guat wieder eine Hitsingle in Österreich hatte (und das noch dazu beim staatlichen Radiosender Ö3, der Dialektmusik großteils ebenso unbeirrt vernachlässigt wie österreichische Musik generell). Musikalisch war das wieder Alpenrock, Quetsch'n und Stromgita (bundeshochdeutsch: Akkordeon und elektrische Gitarre) – diesmal gings allerdings nicht mehr um Hirtenmädchen sondern um Kapitalismuskritik.

Für sein neues Album Federn dienten die USA als Inspirationsquelle. Zydeco, Blues, Country, Bluegrass, die Sümpfe der Südstaaten. Die Quetsch'n macht den Anfang beim ersten Lied Snowdown. Es wird ein sumpfiger Blues mit verzerrten Gitarren werden, ein durchwegs politischer, das sagt der Titel schon. Showdown, Snowden... "Snowdown in China, Snowdown im Iran, Snowdown in Russia, Snowdown down in Oman", singt er. Die Welt ist am Brennen: "Nur ned da bei mir, nur ned da vor meiner Tür". "Die Wahrheit, sie suacht um Asyl / aber kriagn tuat sie's nia".

Von Goisern kanalisiert die US-amerikanische Musik zwischen 2/4-Takt, Wechselbass und Bluegrass (Stoansteirisch) – und vermengt leichtfüßig und homogen die eigenen Wurzeln mit dem völlig anderen musikalischen, zeitlichen und politischen Kontext. Akkordeon und Lapsteels (dafür ist Steve Fishell verantwortlich), Louisiana und Bad Goisern. Musik ist Musik.

Es ist wahr ist dann auf den ersten Blick eine heitere Meditation auf die Zeit und das Leben: "Jambalaya, ois geht vorbei, sogar des Leben / doch bis es soweit is mecht is ma geben". Dahinter steckt aber das Stück Jambalaya (on the Bayou) von Hank Williams. Von Goisern und Williams: auch das passt wirklich bemerkenswert gut. Bei So A Segn kanalisiert von Goisern dann Amazing Grace, Wie der Wind ist besinnlicher Country-Rock. Neama Vü Zeit basiert auf dem Blind Faith-Song Can't Find My Way Back Home: "So wia i beinand bin / find i ohne di ned hoam". Überhaupt befinden sich auf Federn einige starke Balladen.

Hier ein Blues-Stampfer (Schnaps), da auch wieder mal Alpinrock (Singa Gang Guat) – und bei Des Kanns Ned Sein gibt der Goiserer gar den Elvis. Den Schluss, den singt Hubert von Goisern dann auf Englisch und Deutsch. In Deux Petites Melodies beweist er fast Crooner-Qualitäten.

Die Instrumente sind glasklar und organisch, die Slides kratzen, die Produktion und Aufnahme ist von der Klangästhetik Dylans späten Alben nahe. Mit Vermischungen von Volksmusik und Pop/Rock, die derzeit so im Mainstream herumkrebsen, hat das alles – ideologisch wie musikalisch – gar nichts zu tun. Wer von Goisern kennt, dem muss man das sowieso nicht mehr erklären.

Auf Federn bringen von Goisern und Band wieder einmal mühelos mehrere Welten zusammen. Welten, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben. Das ist die Kunst des Hubert von Goisern.

Federn

Nürnberger Nachrichten 19. Mai 2015

Regelmäßig erfindet sich Hubert von Goisern musikalisch neu. Auch diesmal hat der 61-jährige Volksmusik-Dekonstrukteur nach neuen Herausforderungen gesucht - und wurde fündig in in den Südstaaten der USA. Amerika und Alpen, Lap-Steel-Gitarre und Ziehharmonika gehen prima zusammen. Federn (Blanko Musik/Sony) kommt mächtig bluesgetränkt und mit viel Country im Blut daher und ist doch typisch von Goisern. Selbst dem ausgelutschten Amazing Grace zwingt der steirische Tausendsassa eine neue Facette ab. Saustark!

Take 5: Federn

mdr figaro 18. Mai 2015 | Text: Tobias Kluge

Hubert von Goisern gilt als Begründer des Alpenrock, ist aber auch ein Weltenbummler, der afrikanische und asiatische Elemente in seine Musik einfließen lässt. Fast zwanzig Jahre liegen zwischen seinen beiden größten Hits Koa Hiatamadl und Brenna tuat's guat. Der Österreicher jodelt zwar immer noch so herrlich schräg, aber beschränken auf die Berge und Heimat und die alte Vergangenheit lässt er sich schon lange nicht mehr. Der Titel Federn meint vielleicht auch ein Schmücken mit fremden Federn, denn Hubert von Goisern widmet sich hier wieder einmal recht intensiv der Kunst der Coverversion. Durchgängig im Dialekt getextet, aber durchaus mit englischen und französischen Zitaten durchsetzt, gibt es hier eigenwillige und musikalisch kräftig gegen den Strich gebürstete Versionen der Hank-Williams-Nummer Jambalaya und des Spirituals Amazing Grace. Außerdem werden Frauen besungen - da wird das meist als Western-Swing interpretierte Corinna, Corinna, zu einem melancholischen Blues und der Folk-Klassiker Oh Susanna findet sich gleich in zwei Varianten. Dieses Album ist auf jeden Fall sehr stimmungsvoll.

Zwischen Weltmusik und Alpenrock

Weser Kurier 13. Mai 2015 | Text: Christian Emigholz

Hubert von Goisern stellt sein neues Album "Federn" am Sonntag im Modernes vor

Es ist eher eine Untertreibung, wenn man Hubert von Goisern als umtriebig bezeichnet. Der Musiker aus dem Salzkammergut, genauer gesagt aus Bad Goisern, hat Ende der achtziger Jahre zur "Steirischen" – der alpinen Variante eines diatonischen Knopfakkordeons – gegriffen und kurzerhand die traditionelle Folklore Österreichs mit Wucht und Wut gegen den Strich gebürstet: Alpenrock hieß seine Parole, manchmal konnte es auch Alpen-Rap sein und jodeln konnte Hubert Achleitner, wie er korrekt heißt, ohnehin. Mit seiner Band, den Original Alpinkatzen, feierte der Musiker beachtliche Erfolge im deutschsprachigen Raum, aber dort wurde es ihm bald musikalisch zu eng.

Nun interessieren ihn Asien und Afrika. In Tibet machte er Aufnahmen der traditionellen Musik vom Dach der Welt und spielte mit tibetischen Musikern ein Album ein. Dann zog es ihn nach Ägypten und Tansania. Zuvor schon hatte Hubert von Goisern auch noch die Musik zu dem Film Schlafes Bruder von Joseph Vilsmaier komponiert. Der Kontakt zum Filmregisseur ist bis heute nicht abgerissen, und so schrieb von Goisern im vorigen Jahr erneut Filmmusik zu dessen Dokumentarfilm Österreich von oben und unten.

Für Furore sorgte der Musiker im Jahr 2007, als er mit einem umgebauten Flussschiff sowie allerhand Musikern die Donau abwärts bis zur Mündung fuhr, an diversen Orten festmachte und Konzerte gemeinsam mit lokalen Gruppen auf der Schiffsbühne gab. Ein Jahr später folgte der zweite Teil dieser Reise. Dieses Mal ging es die Donau stromaufwärts, via Main-Donau-Kanal zum Rhein. Die Reise endete schließlich in Rotterdam. Erneut wurden in einigen Städten Konzerte gegeben – mit prominenten Gästen wie Klaus Doldinger, Konstantin Wecker oder der Gruppe BAP. Die musikalischen Resultate der beiden Reisen wurden auf CD und DVD dokumentiert.

Im vorigen Jahr drehte der Filmregisseur Marcus H. Rosenmüller (Wer früher stirbt, ist länger tot) einen Dokumentarfilm über das Leben des vielseitigen Musikers, der sich mit klaren politischen Statements nie zurückhält, deshalb auch häufig in seiner Heimat angeeckt ist. Rosenmüllers Porträt über den 62-jährigen Musiker trägt den Titel Brenna tuat's schon lang und spielt damit auf seinen bisher letzten Chart-Erfolg Brenna tuat's guat an. Die filmische Musikerbiografie kommt jetzt in unsere Kinos. Weil aber der Musiker mit dem Jodeldiplom sehr umtriebig ist, hat er mittlerweile auch ein neues Album vorgelegt.

Dafür ist er nach Nashville, Tennessee, in den USA geflogen, um sich im Zentrum der Countrymusik umzuhören. Herausgekommen ist die CD Federn. Auf deren Cover ist der Mann tatsächlich mit Federschmuck zu sehen. Musikalisch transferiert Hubert von Goisern aber Songs mit klassischem Country-Zuschnitt in österreichischen Dialekt, macht sich ebenso über Songs von Hank Williams her wie über das traditionelle Amazing Grace, oder er entwickelt aus einem Standard von Thelonious Monk den Blues I bin ganz alloan. Unter den fünfzehn Tracks finden sich aber auch einige Originalkompositionen von ihm. Es gibt zwar einige ruhigere Nummern, aber insgesamt rockt das Album, selbst wenn es mit Cajun oder Bluegrass liebäugelt, ziemlich heftig.

Hubert von Goisern - Federn

Nach den riesigen Erfolgen und Tourneen mit Brenna tuats guat und der danach angekündigten Auszeit kommt dieses Album eigentlich früher als erwartet. Eine Tour mit den neuen Titeln gabs schon voriges Jahr, also gleich ein halbes Jahr vor Veröffentlichung. Es sind die gewohnten Qualitäten des Künstlers zu hören, erweitert um die Pedal-Steel des Amerikaners Steve Fishell, der auch auf der Tournee mit dabei war. Bei näherer Betrachtung der Credits ist überraschenderweise auch der Name Wolfgang Staribacher an der Orgel zu entdecken. Gleichzeitig mit dem Album gibts auch der Kinofilm Brenna tuats schon lang über sein musikalisches Schaffen zu sehen, wo sich Sabine Kapfinger mit ihren einzigartigen Qualitäten und dem großartigen Zusammenspiel mit HvG in Erinnerung ruft. Dieses Album wird dringend empfohlen, sich im alten Stil als Tonträger zu besorgen. Die Gestaltung ist so ausnehmend gelungen, liebe- und phantasievoll, was jeden Download total in Frage stellt...

Die Federn des Goiserers glänzen

Südwest Presse 13. Mai 2015 | Text: Udo Eberl

Hubert von Goisern kann man derzeit mit neuem Album und als
Hauptdarsteller des Dokumentarfilms "Brenna tuat's schon lang" im Kino erleben.

Weltoffen, mit einem Musikforscher-Gen ausgestattet war Hubert von Goisern schon immer. Musik aus Afrika oder Tibet mischte er genauso mit alpiner Volksmusik wie die des gesamten Donauraums. Nun bereiste er den Süden der USA. Desillusioniert von Nashvilles Country-Musikindustrie landete er in Louisiana und New Orleans, lebte hier Jazz, Blues und Zydeco mit, um danach im heimischen Studio 15 eigene Lieder und Adaptionen zu produzieren. "Ich wollte dahin fahren, wo es weh tut", erklärte er dazu.

Das Resultat ist über weite Strecken weniger schmerzhaft als eingängig. Fast klingt's so, als ließe sich der Österreicher auf sanften Blues-und Jazz-Wellen treiben, und die drückende Luftfeuchtigkeit des Deltas habe sich aufs Songwriting ausgewirkt. Den Dreck unter den Fingern der Gitarristen hört man doch zu selten. Mit seiner bewährten Band verstärkt durch US-Pedalsteel-Großmeister Steve Fishell, klingt das zwar meist perfekt, aber auch häufig etwas zu poliert.

In Snowdown reicht er gleich zu Beginn des Albums Federn einen satten Power-Blues und setzt ein Statement "für alle die ihre Freiheit aufs Spiel setzen und ihr Leben riskieren" und gegen all die Aushorcher und Abschöpfer, die "in ihrer Datensuppe so langsam ersaufen". Wie so oft gelingt es dem Sänger und Multiinstrumentalisten, auch Country & Co mit der Tradition der Alpen zu verbinden. Er hat den musikalischen Kern der Südstaaten, das darf und muss man ihm zusprechen, emotional herausgearbeitet, doch wäre weniger Knöpferldreherei im Studio wohl mehr gewesen.

Nah dran an Goisern ist man derzeit im Kino im Dokumentarfilm Brenna tuats schon lang, den Marcus H. Rosenmüller mit aktuellen Interviews und Archivmaterial anreichern konnte. Der Musiker gewährt Einblicke in sein Leben und Denken, trifft Mentoren, alte Freunde, Weggefährten. Und man erlebt ihn als reflektierenden Allesgeber und bewussten Verschwender, vor allem wenn es um seine Musik geht.

Hubert von Goisern: Federn

Neues Volksblatt 9. Mai 2015 | Text: Philipp Wagenhofer

Er hat in seiner Karriere auch Federn lassen müssen, aber Flügel sind ihm immer wieder gewachsen. Diesmal haben sie ihn in die Südstaaten der USA getragen. Und er fand auf seinem Countrymusic-Trip ein Nashville, das ihn nicht interessiert hat. Louisiana wurde zu seiner Destination, Zydeco ... Er sei auf viel Widerstand und Skepsis gestoßen, obwohl er in Cajun-Nummern das erfahren hat, was bei uns in Landlern und Steirern drinnen ist. In Stoansteirisch (Traditional) wird gejodelt, gequetscht und Louisiana beigefügt und im Klassiker von Hank Williams, Jambalaya On The Bayou, der zu Es ist wahr wird, ist der Goiserer mit der Steirischen guat drauf. Inwendig war der Hubert von Goisern ja schon immer, also ist sein Amazing Grace ein gefühlvolles So a Segn: "... dass uns heit, heit a so tuat, des tuat uns guat". Und I bin ganz alloan nach Thelonious Monk setzt das fort. Bei Des kann's nit sein wird Corinna, Corinna geschmachtet und Neama vü Zeit nach Steve Winwoods Can't Find My Way Home ist viel Gefühl. Wunderbar: Steve Fishells Einsatz, ein wahrer Meister der Pedal Steel Guitar, der möglicherweise nicht zuletzt ob der Bekehrung zum Schnaps grandiose Slides vollbringt. Sechs Lieder hat der Goiserer mit seiner Partie Alexander Pohn (Schlagzeug), Helmut Schartlmüller (Bass) und Severin Trogbacher (Gitarren) komponiert, die Texte stammen allesamt von ihm. Schnaps kriecht süchtig machend in die Ohrwaschln. Am hell-lichten Tag ist ein mächtiger Blues und Singa gang guat ein Ohrwurm. Und in englischer Sprache singt er auch ... Goiserns "Häutung" beschert mit Federn ein starkes Hörerlebnis.

CD-Tipp der Woche: Hubert von Goisern – "Federn"

Gute Laune TV 8. Mai 2015

Um diese Mixtur zu verstehen, müsste man sich von Goiserns Lebensweg vor Augen führen. Er war schon immer eine unruhige Seele, hungrig nach Erlebnissen in fremden Welten und mit fremden Kulturen. Ob Südafrika, Kanada und die Philippinen am Anfang seiner Künstler-Karriere oder Tansania und Tibet in seinen späteren Jahren – Hubert von Goisern fühlte sich schon immer von der Ferne angezogen. Vor allem aber von den Klängen der fernen Welten, die er immer gekonnt in seine heimatverbundenen Alpenrock-Melodien miteinfließen lassen hat. Wo auch immer er ist - er saugt die einheimische Musik auf, versteht wie sie funktioniert. Auch dieses Mal, bei seinem neuen Album Federn, kommt die Eklektik seiner Musik zum Vorschein. Diesmal ist von Goisern in die Musikwelt der amerikanischen Südstaaten eingetaucht: "Ich fahre einmal dahin, wo's weh tut – in die Südstaaten. Countrymusik war lange Zeit etwas, das mich erschaudern ließ, Musikantenstadl mit Cowboyhut. Ring of Fire war der erste Country-Song, den gespielt zu haben ich mich erinnern kann. In New Orleans wandelte ich auf den Spuren meiner alten Vorbilder Muddy Waters und Louis Armstrong, tauchte ein in die Welt des Blues, Jazz und Zydeco, war beeindruckt von der unglaublichen Virtuosität aller Musikanten."

Ring of Fire war der Anfang, das neue Album – die logische Fortsetzung. Alle 15 Titel enthalten Blues-, Jazz- oder Country-Elemente. Einige davon sind von Goiserns Interpretationen von bekannten Klassikern. Amazing Grace wird bei ihm zu So a Segen. Gitarre und Ziehharmonika in perfekter Harmonie – gepaart mit einem tiefgehenden Text aus von Goiserns Feder. Steirische Folklore und Countrymusik treffen auch in Stoansteirisch aufeinander. Die andere gelungene Kombination ergibt sich aus der Liaison zwischen Rhythm and Blues und Alpenrock wie die Titel Es ist wahr oder I kann wieder fliagn zweifelsfrei beweisen. Zu den gelungenen von Goisernschen Interpretationen bekannter Klassiker gesellt sich auch der Titel Neama vü Zeit, der auf Blind-Faiths-Hit Can't Find My Way Home zurückgeht. Von Goisern hatte das Stück schon länger in seinem Repertoire – in seiner Version unterlegt er die Melodie mit Steel-Guitar und paart sie mit der Mundart-Version des Originaltextes. So etwas kann nur ein Hubert von Goisern.

Wo so viel Blues steckt, da ist die Ballade die optimale Song-Form, um Emotionen zu transportieren. In der Tat finden sich auf der Platte mehr Balladen als rhythmische Tanz-Nummern. Doch an keiner Stelle verliert sich von Goisern in der Fremdartigkeit der Klänge, er bleibt sich bis zum Schluss treu, lässt Jodeln und Ziehharmonika immer wieder zu Wort kommen. Zwei Welten prallen da nicht aufeinander, sie ergänzen sich bis zur absoluten Symbiose. Bis die Alpen und der Mississippi verschmelzen.

CD-Kritik: "Federn"

OÖN 8. Mai 2015 | Text: Lukas Luger

Für Federn hat Hubert von Goisern seine so brachial-mitreißende, wie filigran-berührende Spielart alpenländischer Volksmusik noch stärker als sonst um Blues- und Country-Spurenelemente erweitert. Und ein großartiges, beseeltes und berührendes Album mit Hirn und Herz eingespielt.

Anspieltipps: der Auftakt Snowdown, der heftige Blues Am hell-lichten Tag, das Hank-Williams Cover Es is wahr und die Schlusshymne Deux Petites Melodies. Fein!

OÖN Bewertung: ★★★★★☆

Der Goiserer mit den blauen Federn

Kleine Zeitung 8. Mai 2015 | Text: Thomas Golser

Hubert von Goisern hat ganz ordentlich den Blues, lässt die Pedal-Steel-Gitarre singen und führt zusammen, was nur er verbinden kann. Wer so souverän ist, braucht dafür auch keine miefige Lederhosen-Attitüde.

Bald vier Jahre nach dem ersten (und späten) Nummer-eins-Hit seiner Karriere (Brenna tuat's guat - dem Stück wurde sogar die "Gnade" zu teil wurde, von englischbesessenen Ö3 bergauf-bergab gespielt zu werden) ist er wieder zurück - der Rastlose, der Unbeugbare, der Nicht-Festzumachende, der Unverkennbare, der Zwischen-den-Stühlen-bestens-Sitzende, der Niemandem-wurscht-Seiende. Hubert von Goisern legt mit Federn ein neues Studioalbum vor und hat ganz ordentlich den Blues mit in die Stube gebracht. Es ist einmal mehr alpine Weltmusik, dieses Mal mit Südstaatenflair: Juchitza neben 12 Bar Blues, Jodler neben druckvollen Rock-Riffs, Melancholie neben Lebensfreude.

Alpiner Blues

Hat man das nicht gerade museumsquartierverdächtige Coverbild verarbeitet, lässt der Inhalt durchaus aufhorchen. Er kann es noch, auch jenseits des 60ers und im dritten Jahrzehnt seiner Karriere. HvG holte sich einen gewissen Steve Fishell aus New Orleans, um seiner Musik eine neue, amerikanische Geschmacksnote zu geben. Da singt die Pedal-Steel-Gitarre saftig zum typischen Liedwerk, da gesellt sich die Ziehharmonika dazu, als gehörten beide seit jeher zusammen. Da wird der Blues auf die Alm geholt, als seien dort nicht nur der eine oder andere Hüttenbesucher oder der Enzian blau. Da wird Country dem Salzkammergut zugeordnet, da wird Cajun Teil der zünftigen Brettljause - und das Beste daran: Von wenigen Momenten abgesehen, funktioniert alles, beinahe nichts klingt nach Klischee. Alles, was hier zählt ist die Musik, HvG liegt naturgemäß auch herzlich wenig daran, in der Volksschule gelernte Hymnentexte abzusingen.

Filetstücke gibt es auf dem mit 15 Titeln recht üppigen Werk einige: Snowdown macht sich im Text ungewohnt polternd-politisch und musikalisch ruppig Gedanken über das, was Wahrheit auslösen kann und darüber, was uns heute als Wahrheit verkauft wird. Als Hit lässt sich am ehesten Alle 100 Jahr ausmachen, Wie der Wind ist eine jener HvG-Balladen, die schwerelos, aber niemals seicht dahintreiben. Mit Stoansteirisch zeigt er der singenden Lederhose aus Graz auf, wie man auch ohne Lederhosenattitüde rustikal sein kann. Mit Neama vü Zeit greift HvG zwei seiner Lieblingsthemen auf, Liebeskummer und Vergänglichkeit. Das neue Material wurde schon im vergangenen Jahr auf seine Bühnentauglichkeit abgeklopft und von der treuen Fanschar für tauglich befunden.

HvG schlägt erneut erfolgreich einen seiner schon patentierten Haken, schenkt sich selbst eine weitere Überraschung. Von den USA und ihrer politischen DNA war der Musiker nicht unbedingt ein Fan. Trotzdem - oder gerade deshalb - wollte er sich laut eigener Aussagen von dort ein Stück Kultur in den Rucksack packen und daraus etwas machen. Das gelang ihm, mit den ausgezeichneten Musikern der letzten Jahre im Rücken, beinahe makellos. Diese "Federn" sind nur auf den ersten Blick fremde - es sind einmal mehr ureigene.

Federn

momag Mai 2015 | Text: Sonja Raab

Hubert erzählt von einer Zeit, in der er offenbar Federn lassen musste, um danach wie Phoenix in einem neuen, schillernden Kleid aus der Asche zu steigen und mit gewohnt hohem Niveau und tiefsinnigen Texten das Licht wieder zu finden. Er lässt uns teilhaben an einer Reise in die Country-Welt Amerikas, die das typisch Goiserische mal langsam und leise, mal laut und kraftvoll untermalt und mit dem Titel Snowdown auch brandaktuell nach einem Asyl für die Wahrheit sucht.

Häuptling Hubert

Passauer Neue Presse 7. Mai 2015 | Text: Raimund Meisenberger

"Dort, wo's wehtut" war Hubert von Goisern auf Musiksuche
− Morgen (Freitag) erscheint sein Amerika-Alpen-Album "Federn"

Zu einem Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten sind die USA mutiert, findet der Weltmusik-Pionier Hubert von Goisern. Und reist aus dem Bedürfnis, verstehen zu wollen, dorthin, "wo's wehtut", ins Zentrum des Konservatismus, in die Südstaaten, nach Nashville, nach New Orleans. Und wie Hubert Achleitner aus Bad Goisern, inzwischen 62 Jahre alt, zuvor die Volksmusik eingesogen hatte, den Rock, Rap, die Musik Tansanias und Tibets, so verleibt er sich jetzt Countrymusik ein, den Blues, den Jazz, die Steelguitar. Und verdaut es. Und setzt es wieder in die Welt als Eigenes und Neues. Morgen, am Freitag, 8. Mai, zeigt der Häuptling der Musikverschmelzung das Ergebnis: 15 gecoverte und selbst komponierte Lieder auf dem Album Federn. Und das klingt so:

Snowdown: Edward Snowden und Showdown, Bürgerüberwachung und Kriege werden eins in diesem Wortspiel und Protestsong, in dem das alpenländische 6/8 Ziehharmonika-Ostinato von der verzerrten Bluesgitarre zerschnitten wird. Hammond-Orgel-Sound, Rock-Solo, Backgroundchor, Goiserns gewaltiges Organ. Über-opulent in Klang und Inhalt. Ein starkes Stück.

Stoansteirisch: Jessas Maria, was ist das denn? Country-Schlager im Viervierteltakt, Truck Stop hätt's nicht besser hingekriegt. Da hilft der schönste Jodler nix mehr.

Es is wahr: Süß singt die Steelguitar, süß klingt die Happy-Melodie von Hank Williams' Jambalaya. Herr Goisern, Sie bleiben unter Ihren Möglichkeiten.

So a Segen: Amazing Grace auf der Ziach, voller Würde. Und sehr süß singt die Steelguitar dazu. Geschrieben, um vorletzte Zugabe der Open-Air-Tour zu sein?

Wie der Wind: Die Schmuse Akustik-Ballade für die Nacht nach dem Open-Air-Konzert.

Am hell-lichten Tag: Cowboys in der Mittagshitze, die Dobro-Gitarre scheppert zur Mundharmonika. High Noon. Ein Song wie eine staubige Echse, dreckig, gewaltig.

Schnaps: Bluesrock, Sprechgesang, Alkohol, beste Grüße nach oben an Joe Cocker!

I bin ganz alloan: Es wird jazzig. Thelonious Monks Blue Monk auf die Alm verlegt. Lässig.

Alle 100 Jahr: Alpenrock wie in Goiserns frühen Jahren, mit Reggae-Einschlag.

Des kann's nit sein: Oh, Corinna, wo bist du nur hin?! Zum Heulen bluesig schön.

Neama vü Zeit: Ein Gebet? Wahrscheinlich ein Gebet. Wow.

I kann wieder fliagn: Alpenblues in Zeitlupe. Hymnisch.

Mir hat träumt: Oh Susanna, bis du wiederkommst, singe ich diesen Folk-Song am Klavier. Für dich.

Singa gang guat: Rock 'n' Roll! Verzerrte Stromgitarren, Funk, Hardrock, Jodler, Akkordeonsolo, Juchizer. Der Goiserer! Susanna kehrt bald zurück, das steht fest.

Deux petites melodies: Klavierballade auf Englisch und Deutsch, ein Hauch von My Way. Die allerletzte Zugabe für die Open-AirTournee.

Alpenrocker auf Sinnsuche

mbeat 05/15 | Text: cl

Bereits am 23. April lief die Doku Hubert von Goisern - Brenna tuat's schon lang in unseren Kinos an: ein präzise entworfenes Portrait einer der schillerndsten Persönlichkeiten der österreichischen Musiklandschaft, inszeniert von Marcus H. Rosenmüller (Wer früher stirbt, ist länger tot). Jetzt schiebt von Goisern seinen nächsten Longplayer nach, Federn hat ihn getauft. Und gleich fällt auf, die Tradition neu interpretierte Welthits lebt: Während 1994 aus Georgia noch Goisern wurde, verwandelt sich jetzt Amazing Grace in So a Segen: Steirische, Steel Guitar und warmtöniger Gesang erzeugen ein Gefühl von Geborgenheit. Der Alpenrocker ist merkbar ruhiger geworden, auch wenn wildere Titel wie Singa gang guat oder Schnaps dagegenhalten: Es überwiegen die sanfteren, leiseren, besinnlichen Töne. Man nehme I bin ganz alloan, einen lupenreinen Alpine-Blueser über die Schwere des Seins, der vom tief angestimmten Des kanns nit sein in Sachen Trübsinn noch übertroffen wird. Neama vü Zeit - zwar noch immer nachdenklich, textlich verirrt, suchend - klingt dann schon deutlich heller. Während Wie der Wind die Kehrtwende hinlegt, positive Gefühlen - in Zeitlupe, wohlgemerkt - Bahn bricht: "Wir dreh'n uns rund ums uns herum, Du und ich / Wir tanzen durch die Zeit, bis in all Ewigkeit" - ein märchenhaftes Liebesbekenntnis. Ehrlich, unterm Strich hätten wir uns ein bisserl mehr Daseinsfreude vom Goiserner gewünscht. Wahrhaftige Schwermut ist uns dennoch lieber geheuchelter Frohsinn.
★★★★★★★★☆☆

Neu auf CD: Federn

Nürnberger Zeitung 21. April 2015 | Text: Christian Mückl

Hubert von Goisern hat Nashville und New Orleans bereist. Seine Streifzüge durch die Archive von Musikern wie Hank Williams und David Allen Coe haben das Album Federn (ab 8. Mai) prima befeuert. Blues, Cajun, Zydeco sorgen für Würze, wenngleich der Dialektsänger seine alpinen Wurzeln nicht vergißt. 15 erdige, wütende und leisere Songs lassen aufhorchen und sind wie von Goisern selbst: Starke Charaktere.

"Federn": Neues Album von Hubert von Goisern

Kleine Zeitung 14. April | Text: Winfried Radl

Hubert von Goiserns musikalischer Reisebericht "Federn" mit einer reichhaltiger Mischung
aus Country, Blues und Zydeco erscheint am 8. Mai.

Was der Hubert von Goisern nicht schon unterwegs gewesen ist! Wen wundert's, dass er sich in seiner im Oktober 2012 angekündigten Pause wieder in den Flieger gesetzt hat. Nicht nach Grönland, Paraguay oder ins mikronesische Matuketuke, sondern ganz banal in die USA. Und zwar dorthin, wo es wehtut, nämlich in die Südstaaten. Der musikalische Reisebericht nennt sich Federn und erscheint am 8. Mai.

Der Opener Snowdown kommt als fetter Bluesrocker daher, eine Hommage an die Whistleblower Edward Snowden und Chelsea Manning ("De Wahrheit de suacht um Asyl"). Die einbegleitende und im Fortlauf schüchtern eingesetzt wirkende Ziehharmonika macht im vom mächtigen Gitarrenriff durchsetzten Track erst gar nicht den Versuch, sich in den Vordergrund zu spielen. Stoansteirisch, ein Zydeco in alpenländischer Couleur mit hohem Jodelanteil, stellt die Steiermark und Louisiana gegenüber: "Aber I tua ma hart mit dera Lederhosen-Musi dort/drüb'n in Louisiana singans a nit schena".

Gleich mehrmals schmückt sich der routinierte Runderneuerer "HvG" mit fremden Federn: Amazing Grace heißt So a Segen und stieß bei einer Jamsession in den Südstaaten auf unerwarteten Widerstand der Musikerkollegen. Des kann's nit sein, dachte sich wohl Von Goisern einerseits und verhilft mit dem sogenannten Titel andererseits dem weit über 100 Jahre alten Schmacht-Hadern Corrina, Corrina, an dem sich auch u.a. Bob Dylan, Joni Mitchell, Eric Clapton und Wolfgang Ambros versucht haben, zu einem Facelift.

Country-Ikone Hank Williams' unverwüstliches Jambalaya On The Bayou wird als Es is wahr zum Bierzeltschunkler im typischen "Goisern"-Sound, obwohl Countrymusic etwas ist, was ihn "lange Zeit erschaudern ließ, Musikantenstadl mit Cowboyhut, musikalische Zeugen Jehovas und Realitätsverweigerung in Noten", wie er im Booklet schreibt. I bin ganz alloan gerät zur geschmeidigen Huldigung Blue Monk aus der Feder von Bebop-König Thelonious Monk, in Steve Winwoods Songperle Can't Find My Way Home (Neama vü Zeit) wird die Suche nach dem Heimweg zum Zeitproblem. Der Traditional Oh Susanna ist als Zweiteiler konzipiert: Mir hat träumt (Prolog) als supersanfte Klavierballade, Singa gang guat mit gehörig Vortrieb von amoklaufenden Musikanten - Brenna tuat's guat lässt grüßen!

Das Herzstück der Platte, gleichsam die musikalische USA-Aufenthaltsbestätigung von "HvG", ist Am hell-lichten Tag, ein Mordstrum Blues mit elektrisierendem Pedal-Steel-Einsatz des eingeflogenen Steve Fishell, in dem sogar Ex-Skispringer Thomas Morgenstern Erwähnung findet ("I kimm ma vor wia wann i grad an Stern g'rissen hätt' so wia's in Morgi auf'n Kulm in da Luft hat z'legt").

Als hätte es Von Goisern vorhergesehen: Spätestens am Ende von Song Nummer sechs überkommt einen das Verlangen nach einem bernsteinfarbenen, etliche Jahrzehnte in Eichenfässern gelagerten Hochprozentgetränk. Zufall, dass die siebente Komposition Schnaps heißt? Besagter Fishell kann vom Selbstgebrannten wohl ein Lied singen, wurde er doch nach Goiserer Sitte recht schonungslos mit dem Teufelszeug bekannt gemacht. Zum Ausklang eine kleine Premiere: Obwohl es der Songtitel nicht vermuten ließe, ist Deux petites melodies Von Goiserns erste großteils auf Englisch gesungene Komposition.

Hervorragend macht sich der flächendeckende Einsatz von Fishells Pedal-Steel-Sound, ein Wiederhören mit ehemaligen Wegbegleitern des Goiserers, wie Maria Moling, Burkhard Frauenlob und dem allerersten Duettpartner Wolfgang Staribacher bereitet Freude. Sämtliche Songtexte stammen aus Von Goiserns Feder, die Melodien von sechs Titeln wurden von ihm und seiner Drei-Mann-Band, die nun schon zum vierten Mal mitwirkt, komponiert. Lediglich die Schlussnummer ist melodisch und textlich eine lupenreine Eigenkomposition.

Und risikofreudig ist er: Bereits im November des Vorjahres begann seine aktuelle Tour, die Setlist bestand zu einem Großteil aus Songtiteln von Federn (Blanko Musik/Sony), eines Albums, das noch nicht einmal fertiggestellt war und erst jetzt, ein halbes Jahr später, erscheinen wird. Das künstlerische Wagnis macht sich nun bezahlt - die sonst übliche Vorahnung macht der Vorfreude Platz, und die ist ja bekanntlich die schönste.

In den Alpen hallt der Blues wider

Salzburger Fenster 14. April 2015 | Text: PS
Hubert von Goisern

Für die Fans von Hubert von Goisern gibt es demnächst viel Grund zur Freude: Am 8. Mai erscheint das neue Studioalbum Federn, die Tournee dazu führt den Musiker Ende Juni auf den Kapitelplatz. Zur Einstimmung startet am 25. April im Das Kino eine Filmdoku.

Hubert von Goisern ist ein durch und durch unkonventioneller Musiker. So liegt es ihm auch fern, sich den Zwängen des Musikbusiness zu unterwerfen. Zuletzt gönnte er sich eine knapp zweijährige Bühnenpause, in der er mehrmals die Südstaaten der USA bereiste. Denn das gehört bei ihm dazu: sich auf Reisen zu begeben, um Neues zu entdecken. Die Musik von New Orleans & Co. findet auf seinem 10. Studioalbum Federn, das am 8. Mai erscheinen wird, denn auch ihren Widerhall. Pedalsteel, Cajun, Stromgitarre und Ziehharmonika – der fest im Alpinen wurzelnde Weltmusiker führt die Instrumente und Rhythmen dieser Welt mit federleichter Hand zusammen. Dass Hubert von Goisern und seine Musik schwer in herkömmliche Kategorien zu fassen sind, zieht sich durch seine schon 25 Jahre dauernde Karriere. Er wird als Volksmusik-Erneuerer, Alpenrocker und Hitparaden-Stürmer gefeiert, nimmt sich in seinen gesellschaftskritischen Liedtexten kein Blatt vor den Mund und begeistert sich für ungewöhnliche Konzertformate, von der Wirtshaustour bis zur Konzertreise auf der Donau.

Open-Air in Salzburg

In seiner neuen Filmdoku Brenna tuat's schon lang forscht der bayrische Regisseur Marcus H. Rosenmüller (Wer früher stirbt, ist länger tot) der künstlerischen und persönlichen Entwicklung des Hubert von Goisern nach. Dafür verwendete er u. a. selten gezeigte Archivaufnahmen. Zudem bat er den Künstler zum Interview und lässt dessen Wegbegleiter zu Wort kommen. Zur Premiere am 25. April im Das Kino ist Hubert von Goisern zu Gast. Am 28. Juni zeigt er live, wofür er noch immer brennt, wenn er mit seiner Begleitband am Kapitelplatz Bluegrass, Country und Alpenländisches  verschmelzen lässt.

Musikwelt: Hubert von Goisern - Federn

SR Musikwelt 7. April 2015

Hubert von Goisern - FedernNoch einen ganzen Monat muss man warten, bis die neue CD von Hubert von Goisern herauskommt, aber die Musikwelt auf SR 2 KulturRadio stellt Ihnen schon heute zwei Titel daraus vor.

Federn, heißt das Album, und Federn, das ist die Vereinigung der Südstaaten-Musik der USA mit dem Alpenrock von Hubert von Goisern. Federn, das ist die Suche von Goisern beim Cajun, bei der Country und Bluegrass-Musik, das ist ein Blick vom Alpenberg runter nach New Orleans. Da klingt das Akkordeon wie ein perfekter Verschnitt von alpenländischer Volksmusik und lebenslustigem Südstaatengefühl, da merkt man, dass der Blues auch österreichische Windungen nehmen kann, da hört man Amazing Grace als einen langsamen kreolischen Blues und man hört den Bluegrass in österreichischem Dialekt. Goisern wechselt zwischen englisch, amerikanisch, deutsch und seinem geliebten alpenländischen Einschlag. Ab Ende April kommt ein Dokumentarfilm über Hubert von Goisern in die Kinos mit dem Titel Brenna tuat's schon lang.