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GELIEBTER JOHANN GELIEBTE ANNA

Geliebter Johann Geliebte Anna

9. September 2009 | Foto: © ORF/Franz Neumayr
Hubert von Goisern

Hubert von Goisern als Bauer Paul Adler im Film Geliebter Johann Geliebte Anna

Anlässlich des 150. Todesjahres von Erzherzog Johann erzählt Regisseur Julian Pölsler die Liebesgeschichte des Habsburgers und der Postmeistertochter Anna Plochl in Form eines Historienfilms. Neben Tobias Moretti und Anna Maria Mühe in den Hauptrollen wird noch ein bekanntes Gesicht dabei sein, als Hubert von Goisern noch einmal als Schauspieler vor der Kamera steht. Er übernimmt die Rolle von Paul Adler, einem Bauern, der nicht nur die Landwirtschaft in der Steiermark revolutionierte, sondern auch die traditionellen Lieder und Sagen des Ausseerlandes für die Nachkommenschaft sammelte.

Geliebter Johann Geliebte Anna auf DVD

26. April 2010
DVD

Liebe allen Widerständen zum Trotz, bittere Machtkämpfe, Missgunst und Intrigen die einzigartige Liebesgeschichte von Erzherzog Johann und der Frau seines Lebens, Anna Plochl, wurde zum 150. Todestag von Erzherzog Johann von Julian Pölsler verfilmt.

Sie kommen aus zwei verschiedenen Welten: Er, Bruder des Kaisers, sie, Tochter eines Postmeisters. Viele wollen diese Liebschaft beenden, nicht zuletzt der Kaiser selbst doch ihre Liebe zueinander ist stärker. Eine der größten Liebesgeschichten des 19. Jahrhunderts!

Der ORF-Film Geliebter Johann Geliebte Anna ist jetzt auf DVD erhältlich!

Das Leben ist gerecht

Kurier 1. Januar 2010 | Text: Guido Tartarotti

Ah, fühlt sich das herrlich an!

Ein Gefühl, dass man als Fernsehkolumnist beinahe verlernt hat: Etwas hemmungslos gut finden können. Ah, fühlt sich das herrlich an!

Die Verfilmung der Geschichte von Erzherzog Johann war, einen Tag vor Silvester, nicht weniger als das TV-Ereignis des Jahres. Alle, die meinen, eine Historienverfilmung müsse, um Erfolg zu haben, aus Kitsch und Dummheit gemacht sein - also so aussehen wie der unfassbare Käse Sisi - sollen sich lange und intensiv Geliebter Johann, geliebte Anna anschauen und sich tüchtig schämen.

Der Film hatte Stil, Schwung, Witz, er hatte Mut zu schönen Bildern - und vor allem hatte er tolle Schauspieler: Tobias Moretti, Peter Simonischek, Gerti Drassl, Anna Maria Mühe, Gertraud Jesserer, Hubert von Goisern - sie alle durften ihrem Handwerk in Würde nachgehen. (Im Unterschied zu den Sisi-Darstellern: Die standen, blass vor Scham über die Zumutungen der Regie und des Buchs, nur betreten in der Gegend herum.) An dieser Stelle begrüßen wir besonders herzlich den Expolitiker Franz Morak zurück in jenem Beruf, den er beherrscht. Weiter so!

Und die schönste Nachricht: Der Film war auch noch ein Quotenhit, im Unterschied zu Sisi.

Geliebter Johann Geliebte Anna

21. Dezember 2009 | Fotos: © Epo-Film/ORF

Eine Liebesgeschichte die Legende wurde: Erzherzog Johann, der Bruder des regierenden Habsburgermonarchen und Anna Plochl, das lebenslustige Mädchen aus dem Volk. Als der Kaiser die bereits erteilte Heiratserlaubnis für ungültig erklärt, holt Johann seine "Hausfrau" auf seine Ländereien und in sein Unternehmen, um der ganzen Welt vor Augen zu führen, wie ungerecht und unbarmherzig der Kaiser ist. Gleichzeitig engagiert er sich politisch für sein Land, die Steiermark. Es sind die langen Trennungen, die dem Liebespaar fast zum Verhängnis werden. Erst als Johann seinem kaiserlichen Bruder ein Ultimatum stellt und Kanzler Metternich die Zeichen der Zeit für die Heirat mit einer Bürgerlichen für günstig erachtet, dürfen sich Anna und Johann heimlich, zu nächtlicher Stunde, das Jawort geben.

Erzherzog-Filmpremiere an der Uni Graz

Kleine Zeitung 11. Dezember 2009 | Foto: © ORF/Hubert Mican

Staraufmarsch bei der Erzherzog-Film-Premiere

HvG

HvG, Anna Maria Mühe und Peter Simonischek

Das "Who is who" der heimischen Schauspielkunst wird im Liebesdrama Geliebter Johann, Geliebte Anna am 30. Dezember (ORF 2, 20.15 Uhr) zu sehen sein - aber auch die Premiere des 2,7 Millionen Euro teuren und 95 Minuten langen TV-Streifens in der Aula der Grazer Uni war erstklassig besetzt. Die süße "Anna Plochl" (Anna Maria Mühe) war zwar wegen Dreharbeiten in Deutschland verhindert, dafür strahlten "Erzherzog" Tobias Moretti, "Vater Plochl" Peter Simonischek, "Metternich-Geliebte" Aglaia Szyszkowitz, "Mutter Plochl" Petra Morze oder Hubert von Goisern mit Regisseur Julian Pölsler sowie Produzent Dieter Pochlatko in die Kameras.

"Entgegen dem Klischee ist der Erzherzog hier introvertierter Asket", verriet Moretti. Und Gäste wie Rektor Alfred Gutschelhofer oder Franz Harnoncourt-Unverzagt staunten über Storys abseits der Handlung - ein Auto mit Requisiten war abgebrannt. Und beim "Mischen" in Wien entkam Pölsler einem Messerattentäter.

Wenn der Erzherzog mit den Flugzeugen kämpft

Kleine Zeitung 25. September 2009 | Text & Foto: Christian Huemer

Tobias Moretti & Co. drehen im Auseerland noch bis Anfang Oktober den ORF-Historienfilm "Erzherzog Johann und Anna Plochl". Julian Pölsler verfilmt die Liebesgeschichte zwischen Johann und Anna.

Hubert von Goisern und Tobias Moretti

1800 Meter Seehöhe, unberührte Natur, herrliche Stille. Möchte man meinen, denn auf dem Loser, wo derzeit die Erzherzog-Johann-Produktion gedreht wird, gibt es mehr Nebengeräusche als Regisseur Julian Pölsler lieb ist. Dreimal wird die Szene geprobt, dann heißt es Kamera ab. "Stopp, wo ist die Fliegerabwehrkanone", ärgert sich Pölsler. Etwa hundert Meter über den Köpfen von Tobias Moretti und Hubert von Goisern hat eine Propellermaschine die Szene entdeckt und fliegt gemütlich immer wieder über das Set hinweg. So lange der Propellerlärm zu hören ist, herrscht Drehpause. Zur Zeit Erzherzog Johanns gab's solche Hintergrundgeräusche nicht - übrigens auch keine Handytöne oder aufjaulende Motorräder. Selbst bei der Umgebung müssen die Kameramänner aufpassen. Die Panoramastraße auf den Loser ist zwar wunderschön, aber mit Asphalt, Liftstützen und ähnlicher Infrastruktur unserer Zeit kann man in diesem Film einfach nichts anfangen.

Das schöne Wetter in den vergangenen Tagen hat die Filmproduktion der epo-film gerettet. "Wir drehen fast überall an Originalschauplätzen, da muss das Wetter einfach stimmen", heißt es beim Team. Prominent im Bild ist dabei übrigens nicht nur das Ausseerland, auch Öblarn, die Burg Strechau und andere Stationen des Erzherzogs, etwa der Brandhof. Szenen werden ebenfalls in Graz, Wien und Salzburg gedreht.

Schmeißt die Wanderer in die Hecke

Kurier 25. September 2009 | Text: Anna Gasteiger

Ein paar Männer in Trachtenanzügen stehen auf einer Almwiese herum und unterhalten sich über die Landwirtschaft. "Jeder kennt die Erdäpfel, aber nur als Saufuada. Das muss sich ändern!" Ein Landschaftsmaler malt die Landschaft und eine alte Sennerin bietet Buttermilch an. Dann unterbricht einer der Herren das Gespräch. "Die Ehrenjungfrauen kommen!"

Sonnenschein, Bergpanorama. Postkartenidyll. Auf den ersten Blick. Wenn da nicht diese Störungen wären ... die unterhalb der Alm vorbeiführende Straße wird zeitweise gesperrt, damit kein Auto im Hintergrund durchs Jahr 1820 fahren kann. Paragleiter und Segelflieger kann man schlecht bitten, ein paar Minuten stehen zu bleiben, also lässt man sie passieren und macht dann weiter.

"Achtung! Wir drehen!"

Gegen Abend macht "die Sonne, der Hund" (Regisseur Julian Pölsler) Probleme. Weil sie unterzugehen droht, bevor die letzte Szene im Kasten ist, in der die Ehrenjungfrauen in einem Pferdewagen angekarrt werden. Pölsler wird ungemütlich. Es müsse jetzt wirklich schnell gehen. "Achtung! Wir drehen!"

Die Pferde laufen los, die Jungfrauen jauchzen ... und der Hauptdarsteller läuft durchs Bild, obwohl er da nicht hingehört. Von vorne.

Auf einem Forstweg tauchen zwei ahnungslose Wanderer auf. "Alarm, Alarm, da kommen Leute runter. Kriegt sie da weg. In die Hecke schmeißen oder sonst irgendwas". Ein Teammitglied läuft los und zerrt die Wanderer in den Wald.

Die Sonne scheint, die Pferde laufen, die Jungfrauen jauchzen, niemand läuft durchs Bild und Pölsler ist auf einmal wieder gut gelaunt. "Sehr gut, danke, perfekt." Kathi, die 79-jährige Sennerin, muss noch ein Seitenblicke-Interview geben.

Insgesamt erwarte das Publikum am 23. Dezember im ORF eine aufwendig inszenierte Liebesgeschichte, die die Nähe zum Kitsch nicht scheut. Mit prominenter Besetzung: Gert Voss, Peter Simonischek, Max von Thun, Hubert von Goisern u.a. sind in Nebenrollen zu sehen. Und garantiert ohne neumodische Wanderer. Die liegen in der Hecke.

Frau Mühe hatte Mühe mit der Sprache

Kleine Zeitung 25. September 2009 | Text & Foto: Christian Huemer

Die Besetzung für den Film "Erzherzog Johann und Anna Plochl" ist hochkarätig.

Hubert von Goisern und Tobias Moretti

Tobias Moretti mimt den Erzherzog, der deutsche Shootingstar Anna Maria Mühe steht als Anna vor der Kamera. Derzeit wird mit einer 40-köpfigen Crew in Altaussee gedreht. Wie immer hat der umsichtige Regisseur Julian Pölsler, der für das Liebesdrama auch das Drehbuch schrieb, an alles gedacht. "Anna muss ja im Ausseer Dialekt reden, deshalb haben wir eine CD mit den Texten besprechen lassen und ihr schon vorab zugeschickt." Mühe: "Die hab' ich jeden Tag in Berlin beim Autofahren gehört - obwohl ich am Anfang das Drehbuch brauchte, um überhaupt zu verstehen, was da gesagt wird." Im Film spricht sie einen Mix aus Dialekt und Hochdeutsch. "Schließlich soll man das ja auch in Deutschland verstehen." Hubert von Goisern darf im Film als visionärer Landwirt Paul Adler im Hiatamadl-Slang bleiben.

Tollkühne Männer in ihrer leckenden Kiste

Kleine Zeitung 10. September 2009 | Text: Frido Hütter | Fotos: © Gery Wolf
Hubert von Goisern Hubert von Goisern

Die Kleine Zeitung war am ersten Drehtag eines neuen ORF-Großprojektes dabei: Mit Tobias Moretti, Hubert von Goisern, Max von Thun u. a. in Erzherzog Johann am obersteirischen Toplitzsee.

"Der Erzherzog kommt, der Erzherzog kommt!!" ruft das grazile Mädchen, das angetan mit Ausseer Dirndl und Strohhut durch den Wald rennt. Die zahlreichen Wanderer am Toplitzsee stutzen nur kurz. Denn erstens wissen sie nicht, wer hier vor der Kamera angekündigt wird und zweitens kommt er doch noch nicht.

Hubert von Goisern

"Ok, die Szene passt", sagt Regisseur Julian Pölsler mit gelassener Autorität. Der Romy- und Bayerischer-Film-Preisträger ist auch vom Touristenvolk nicht irritierbar. Und das am ersten Drehtag einer Arbeit, die eine Art öffentlich-rechtliches Großwerk werden soll. Die von ORF bei der epo-Film in Auftrag gegebene und von Pölsler auch geschriebene Geschichte des legendären Habsburgers Erzherzog Johann.

Den Erzherzog gibt der Vielkönner Tobias Moretti. Auch das Team wartet gespannt auf seine Ankunft. In Steirerrock und -hut und in Nagelschuhen kommt Moretti gegen Mittag auf das Set. Über seine Johann-Rolle mag er noch nicht sprechen: "Lass mich erst mal ankommen, in der Figur und in der Gegend", bittet er.

Gedreht soll jene Szene werden, in welcher der Johann die Postmeisterstochter und seine spätere Gemahlin Anna Plochl, gespielt von Anna Mühe, kennen lernt. Samt Entourage soll er auf einer Plätten über den See kommen.

Ein halbwegs antik wirkendes Wassergefährt steht bereit, Moretti, Hubert von Goisern, Max von Thun und einige andere steigen ein. Nach wenigen Metern dringt Wasser in den Nachen. Da zeigt der Regisseur einmal kurz Nerven: "Ich kann mich doch nicht um alles kümmern!", grantelt Julian Pölsler.

Die Bootsbesatzung wird reduziert, man läuft aufs Neue aus. Am Ufer wartet Anna samt Mädchenflor. Die Kamera läuft und mit den Leuten draußen auf dem smaragdgrünen See ist man über Funk in Kontakt: "Bitte genau auf die Hütte zuhalten", lautet die Regieanweisung. Mehrmals wird die Route abgefahren und vom sicheren Land aus bewundert man die tollkühnen Männer in ihrer leckenden Kiste.

Das prachtvolle Wetter stimmt froh und gelassen. Selbst als Wanderer und Filmstab ineinander zu verschmelzen drohen, bleiben alle ruhig. Pölsler arbeitet präzise und für so ein Großprojekt recht zügig. Ein Vollprofi.

Die Plätten legt an, Moretti steht am Bug und tut den Schritt an Land. Jeder Zoll ein leutseliger Erzherzog. Fast möchte man meinen, er sei schon angekommen. In der unvertrauten Gegend und in der neuen Rolle.