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NEUE ZEITEN ALTE ZEICHEN

Hubert von Goisern: Live in St. Margarethen

13 September 2023 | Photos: © Andreas Schnitzlhuber Scan Pictures

Hubert von Goisern – Stark im Abgang

ORF 11. September 2023 | Foto: © ORF/Clemens Stadlbauer
Hubert von Goisern und Clemens Stadlbauer

Es war ein triumphaler Abschied, den Hubert von Goisern am Samstag im ausverkauften Steinbruch St. Margarethen zelebriert hat. Es war die letzte Show mit der Sensationsband, mit der er fast 17 Jahre lang live gespielt hat. Ein großer Musiker dieses Landes zieht sich von der Bühne zurück.

Das Motto dieses besonderen Sommerabends hat Hubert von Goisern mit seiner druckvollen Band gleich zu Beginn in die traumhafte Kulisse des Steinbruchs gerockt: "An so am Tag wie heit, wann die Musi aufgeigt, do is da Himmel ganz breit, und da feiern ma mit alle Leit."

Es war schön und traurig zugleich. Am Schluss, als der letzte Ton verklungen war, und die 5.000 Fans Hubert von Goisern und seine Band mit Standing Ovations gefeiert haben, da durfte man nicht zu nah am Wasser gebaut sein, weil das war schon hochemotional. Die Bandmitglieder sind einander in die Arme gefallen und haben sich dann ein letztes Mal gemeinsam vor der jubelnden Menge verneigt.

"Ich habe, wie schon so oft in meinem Leben, keinen Plan, wie es jetzt weitergeht", sagt Hubert von Goisern im exklusiven Ö3-Interview vor der Show, "ich weiß nur, dass es jetzt aus ist." Wie schon einige Male zuvor in seiner Karriere zieht Hubert von Goisern am Höhepunkt den Stecker. Die Wehmut war dementsprechend groß: "Jede Reise geht irgendwann einmal zu Ende", sagt er, "was aber nicht bedeutet, dass man nicht irgendwann wieder einmal gemeinsam aufbrechen kann – aber das ist spekulativ. Träumen ja, aber spekulieren tu ich nicht."

Maria Moling (Perkussion), Alex Pohn (Schlagzeug), Helmut Schartlmüller (Bass), Alex Trebo (Keyboard) und Severin Trogbacher (Gitarre) wird er jedenfalls als sensationelle Mitmusikanten, aber vor allem als liebgewonnene Freunde sehr vermissen.

Bei Heast as nit, das er als Zugabe gespielt hat, gemeinsam mit Heldentenor Andreas Schager, sind im Publikum dann dem Anlass entsprechend viele Tränen geflossen. Hubert von Goisern selbst sieht die Message des Songs aber viel abgeklärter: "Es ist ein Lied jenseits von Vergangenheit und Zukunft, es geht um Vergänglichkeit. Und es ist jetzt nicht so, dass das, was ich damals in Worte gefasst habe, nun Wahrheit wird, - nein, es war immer schon wahr."

Hubert von Goiserns Abschiedskonzert

Die Presse 10. September 2023 | Text: Teresa Schaur-Wünsch

Der Sänger beendete in St. Margarethen seine Tour – und damit vielleicht auch seine Karriere in dieser Form. Wagner-Star Andreas Schager begleitete ihn dabei.

St. Margarethen. Gut zwei Jahre war diese Stimme mit auf Tour, ohne die Person, zu der sie gehört. "Wir hätten ihn uns nicht leisten können", sagt Hubert von Goisern, und ohnehin sei der Mann in Bayreuth schwer beschäftigt. "Das war also eine Überraschung, als er angerufen und gesagt hat, dass er Zeit hat."

Auch für das Publikum im St. Margarethener Steinbruch war es eine Überraschung, als Wagner-Tenor Andreas Schager auf der Bühne erschien, um seine Stimme in Freunde … (das Leben ist lebenswert) zu werfen: Jenen Rap über die Freunde Franz Lehár und Fritz Löhner-Beda. Letzterer starb in Auschwitz, Ersterer ließ es geschehen.

Ein würdiger Höhepunkt

Es war das letzte Konzert auf Goiserns Neue Zeiten Alte Zeichen-Tour. Ob er wiederkommen wird, ließ er offen. Den Abschied feierte er in typischer Direktheit. "Ich geh davon aus, dass ihr die neuen Texte alle kennt", meinte er eingangs. "Eigentlich is wurscht, weil ich mag eh nicht, wenn die Leute mitsingen."

Eine Ausnahme machte er dann doch: Beim Nina Simone huldigenden Gospel Sinnerman ließ er alle einstimmen. Ansonsten ließ man ihm gern den Vortritt, ob bei seinen sarkastischen neuen Persiflagen (Brauner Reiter, El Ektro), beim Ausflug nach Gombe in jenem Lied, das er in den Neunzigern nach einem Besuch bei Jane Goodall geschrieben hat, oder bei jenem Jodler, der Dem Kohler seiner heißt, weil der Kohler, ein Holzknecht, ihn immer gesungen hat. "Und da muss ich jetzt etwas übers Gendern sagen. Es war für mich ganz klar, dass das ein Mann war. Aber wenn du anfängst, anders zu reden, fängst du auch an, anders zu denken, und dann denkst du dir: Es kunnt a a Weiberleit gwesen sein."

Schlussstrich? "Ich weiß es nicht!"

"Wie es mir geht, wenn ich in St. Margarethen einen Schlussstrich ziehe? Das weiß ich jetzt noch nicht", hatte Hubert von Goisern im Frühjahr zur "Presse" gesagt. "Wie immer, wenn etwas zu Ende geht, kommt eine große Wehmut. Aber es öffnen sich Türen und Fenster, und auf das, was dann kommt, bin ich schon sehr neugierig."

Steinschläge auf dem Weg zum Gipfel

Stuttgarter Zeitung 27. August 2023 | Text: Michael Werner

Ein Konzert wie eine herausfordernde Bergwanderung: Hubert von Goisern und seine vorzügliche Band haben auf der Freilichtbühne Killesberg in Stuttgart gespielt.

Hubert von Goiserns zweitschönstes Lied ist 31 Jahre alt: Heast as nit spielt er auf der Freilichtbühne Killesberg mit seiner vorzüglichen Band hingebungsvoll als vorletzte Zugabe. Sein schönstes Lied hat er vor drei Jahren auf seinem neuesten Studioalbum Zeiten & Zeichen veröffentlicht: Das seelenvolle Meisterwerk Dunkelrot, das einer Liebe huldigt, die den Tod überwindet, singt er ganz zum Schluss alleine zur gezupften Gitarre.

Den zweieinhalb Stunden währenden Weg zu vollendeter Schönheit macht er den knapp 3000 Zuschauern nicht leicht: Man könnte sein ausverkauftes Konzert in Stuttgart mit einer herausfordernden Bergwanderung zum beglückenden Gipfel vergleichen, was insofern naheliegt, als der Musiker, der vor 70 Jahren als Hubert Achleitner in Bad Goisern geboren wurde, einst als Alpenrocker bekannt geworden ist.

Dass er das von ihm begründeten Genre ebenso hinter sich gelassen hat wie die lange zelebrierte Weltmusik, zeigt er in der ersten Hälfte des Konzerts, in der er das neue Album mit energischer, druckvoller, bassbetoner Rockmusik rauschhaft inspiriert und dennoch sehr sorgfältig präsentiert: "Setzt di her zu mir, egal wer du a bist", singt er in A Tag wie heut mit seiner entschlossen vorwärtsstrebenden Bergversetzer-Stimme. Aber auf dem Weg zur Berghütte lauern diesmal Steinschläge oder mindestens Unwetter: Die Rolle der Naturgewalt teilen sich die Nebelmaschine auf Hochtouren, die stroposkopisch aufleuchtenden Blendlichter und die dicht an die Schmerzgrenze gemischte Bassdrum des Ausnahmeschlagzeugers Alex Pohn. Ein offenbar um sein Gehör fürchtender älterer Herr in Reihe 6 hält sich über weite Strecken des Konzerts die Ohren zu, benutzt die Hände zwischen den Liedern aber dankbar zum Klatschen.

Denn das Publikum ist in dieser ersten Konzerthälfte gewillt, auch schwere Rucksäcke zu schultern: In El Ektro wird es mit der dutzendfach wiederholten Silbe "le" und harscher Elektronik bombardiert, zu Eiweiß haben sich der präzise kreativ agierende Bassist Helmut Schartlmüller und der virtuose Gitarrist Severin Trogbacher an der Ukulele karnevaleske Schrittfolgen ausgedacht, in Brauner Reiter quetscht der versierte Keyboarder Alex Trebo ein ausuferndes Solo in die Heavy-Metal-Anmutung. Vor dem Lied Freunde ... (das Leben ist lebenswert) plädiert Hubert von Goisern gegen das Jammern, das in Österreich Sudern genannt wird. Dann rappt er, wenn er nicht gerade mit ausgebreiteten Armen der Stimme des Heldentenors Andreas Schager aus der Konserve lauscht, und in Sünder ist das Publikum gehalten, ein paarmal "Power" zu rufen. Ein Hauch von Orientierungslosigkeit, mag Hubert von Goisern sich gedacht gaben, macht den Aufstieg im Zweifelsfall spannender.

Nach der Präsentation des aktuellen Albums, jenseits der Baumgrenze sozusagen, durchmisst Hubert von Goisern in fünf Songs drei Jahrzehnte seines Schaffens, und dann, in den Zugaben, insbesondere in diesem magischen Dreiklang aus Spåt, Weit, weit weg und Heast as nit, wird es wunderschön: Maria Moling, die famose Percussionistin, die vor allem am Vibrafon Akzente setzt, jodelt dann mit Hubert von Goisern gemeinsam, und der Chef selbst verscheucht mit Trompete und Akkordeon auf hinreißend leidenschaftliche Art dunkle Wolkendecken. Dunkelrot live hören zu dürfen ist dann das finale Geschenk, das einer umwerfenden Aussicht entspricht. Hubert von Goisern hält offenbar nichts davon, einfach mit der Seilbahn raufzufahren.

Hubert von Goisern im Hanauer Amphitheater: Alpenrebell und Weltmusiker

Gelnhäuser Neue Zeitung 27. August 2023 | Text & Foto: Stefan Herd
Hubert von Goisern und Band in Hanau

Hubert von Goisern hat mit seinem Konzert das ausverkaufte Hanauer Amphitheater zum Beben gebracht. Genreübergreifend, facettenreich, weltoffen, immer noch gerne unbequem ist der einstige Alpenrebell und vielseitig talentierte Weltmusiker – einfach großartig.

Hanau. Ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ist nicht Hubert von Goiserns Sache. Er singt noch immer die kritischen Lieder früherer Jahre, weil diese immer noch gesungen werden müssen, denn die Personen haben gewechselt, die Probleme nicht. Die alten Lieder spielt von Goisern aber erst vor Konzertende und bei den Zugaben.

Genreübergreifende Performance

Allein betritt er mit seiner Steirischen die Bühne und legt los. Solide Alm heißt der Opener, in den sich die Musiker der Band locker einklinken und ihr Können bereits aufblitzen lassen. Neue Zeiten und Alte Zeichen sind das Motto der Tour, doch Hubert von Goisern steht der Sinn nach Neuem. A Tag wie heut heißt das Stück, zu dem von Goisern feststellt, dass sich viele der Gäste schon lange auf diesen Abend gefreut haben und alle Texte auswendig gelernt ... und wenn nicht, dann sei es auch nicht schlimm. "Ich will nirgends hingehen, wo ich genau weiß, was mich erwartet. Ich freue mich auf Neues." Und das läutet er mit der Frage ein: "Wollt ihr tanzen?" "Ich will nicht tanzen." Es folgt El Ektro, das perfekt das Genre elektronischer Musik bedient und doch ganz und gar von Goisern ist.

Die Königin der Nacht ist im von Goisernschen Farbenspiel Dunkelblau. Dann fordert der Mann aus dem Salzkammergut Eiweiß, Fleisch und Süßigkeiten. Da werden harte Klänge angeschlagen und verzerrten Gitarren zu hören. Und Mitklatschen definitiv erwünscht, allerdings erst nach einer kurzen Schulung durch den Meister. "Der Takt hat vier Schläge, geklatscht wird immer auf zwei und vier." Keinesfalls auf eins und drei. "Das ist für Leute, die marschieren wollen. Oder für den Musikantenstadl." Der braune Reiter ist schon viel zu lange unterwegs und auf der Suche nach dem heiligen Gral.

Die Stimme von Star-Tenor Andreas Schager

Danach kündigt der Multiinstrumentalist eine Stimme an, aber der Sänger werde nicht zu sehen sein. Der Wagner-Tenor Andreas Schager sang für von Goisern Freunde, das Leben ist lebenswert ein. Dazu outete sich von Goisern als Opern-Liebhaber. Er wäre gerne einmal zu den Wagner-Festspielen nach Bayreuth gefahren, doch "die Karten san saumäßig teuer" – teurer als er bereit ist dafür zu bezahlen. Selbst wenn diese ein besonderes Erlebnis versprechen. Ein Freund schenkte ihm schließlich Karten für Parsival. Er wunderte sich darüber, dass die Türen von innen zugesperrt werden. Das würde es in Österreich nie geben, denn Österreicher lassen sich nicht einsperren. Über Andreas Schager kam er zu Franz Lehárs Melodie. Doch eventuell sind diese noch mit Rechten belegt. Von Goisern recherchierte und erfuhr, dass der Texter in Auschwitz ermordet wurde. Bedrich Löwy nannte sich später Fritz Löhner, was ihn als Jude nicht vor den Gräueln der Nazis schützte. Löhner lebte in Wien, war sogar österreichischer Fußballmeister und sorgte als Librettist, Schlagertexter und Schriftsteller für Lehár schönste Lieder. Von Goisern versäumt nicht zu erwähnen, dass Lehár sich von seinem Freund Löhner distanzierte. Das monumentale Stück mit Schagers Stimme ist keine Hommage an Lehár, sondern an Löhner, dessen gesamte Familie von den Nazis getötet wurde.

"Wohin werden wir rennen am letzten Tag? Wer hat das Feuer hier gelegt?" hält von Goisern der Gesellschaft den Spiegel vor. Das Stück ist bester Progressiv Rock. Und der Sünder geht mehr als zehn Minuten musikalisch durch die Decke, denn die Band spielt auf höchstem Niveau auf. "Power!!!" heißt es in der Anleihe auf Nina Simones Sinnerman – ein Stück, das von Goisern schon lange gerne gespielt hätte, sich aber nicht traute. Nachdem er es mit der Band gejammt hatte, wagte er damit den Gang auf die Bühne: "Mit dieser Band kann man alles!" Dafür sorgen Gitarrist Severin Trogbacher, Drummer Alex Pohn, Bassist Helmut Schartlmüller, Perkussionistin Maria de Val und Keyboarder Alex Trebo. Mit diversen Soli glänzen die Musiker – grandios.

Danach greift Hubert von Goisern in die Hitkiste der vergangenen mehr als 30 Jahre. Er erzählt von seinen Begegnungen mit Jane Goodall und deren Schimpansen. Und die Musik des Albums Gombe ist daraus entstanden. Der Jodler aus dem Salzkammergut heißt Dem Kohler seiner und ist eine Rückblende zu von Goiserns volkstümlichen Wurzeln.

Lieder, die immer weiter gesungen werden müssen

Zu den Liedern, die er immer weiter singen muss, weil sich nichts ändert, gehören auch Iawaramoi und Brenna tuats guat. Von Goisern hat sich bereits früh in seinen Liedern auch politisch zu Wort gemeldet, sich als unbequemer Alpenrebell präsentiert, zumal er gleichzeitig als Weltenbummler, den es immer wieder in ferne Länder zieht, einen sehr weiten Horizont besitzt.

So spielte von Goisern auch in Ägypten mit Mohamed Mounir, was ihm ein Erlebnis bescherte, das er nicht missen möchte. Und ihm die Erfahrung brachte, dass immer irgendwo gerade die Sonne aufgeht – Ein neuer Tag.

Wer Spät bereits als Aufforderung zum Gehen versteht, der verpasst die wunderbare Ballade Weit, weit weg und das aufrüttelnde Heast as nit. Dunkelrot – solo, leise, in bester Liedermachermanier vom großen Meister zum Abschied.

Die Gäste haben einen großartigen Weltmusiker erlebt, der alle Genres beherrscht, nach Lust und Laune zwischen diesen zu wechseln versteht und mit einer fantastischen Band ein musikalisches Feuerwerk entfacht.

Hubert von Goisern: Live in Altusried

26. August 2023 | Fotos: © Chris Heidrich

Hubert von Goisern trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Graz ein

18. August 2023 | Fotos: © Stefan Schröder
Hubert von Goisern trägt sich ins Goldene Buch ein

Zum Auftakt seines ersten Konzerts am 16. August 2023 prasselte der Regen auf die rund 2.500 Zuschauer:innen am Karmeliterplatz. Der Stimmung tat das keinen Abbruch und so erlebte Graz einen unvergesslichen Abend mit Weltmusiker Hubert von Goisern. Dementsprechend beschwingt kam der Künstler auf Einladung von Bürgermeisterin Elke Kahr am nächsten Tag ins Grazer Rathaus, wo er sich anlässlich seiner Neue Zeiten Alte Zeichen-Tour im Stadtsenatssaal ins Goldene Buch der Stadt eintrug. 

"Heast as nit...?", schrieb Hubert von Goisern dann in Anlehnung an einen seiner wohl bekanntesten Songs unter den Namen. Und: "Es war immer ein Fest, in Graz zu spielen." Er habe nur Gutes über die Kulturinitiativen der Stadt gehört, betonte der Künstler. Die Bürgermeisterin strich unter anderem den "offenen Blick von Kulturschaffenden der heimischen Szene" hervor. Künstlerisch dockte Hubert Achleitner, der am 17. November 1952 in Bad Goisern geboren wurde, zuletzt im April 2022 im Stefaniensaal an ("Der Saal ist traumhaft"), bespielte in den Jahren zuvor unter anderem das Orpheum, die Listhalle und die Messe Graz.

Lange, bevor er eine musikalische Laufbahn einschlug, machte der Oberösterreicher eine Lehre zum Chemielaboranten in Graz, lernte Gitarre und zog durch die Welt. Über die traditionelle Musik der jeweiligen Länder, etwa Südafrika, Kanada und die Philippinen, fand er zu seinem eigenen musikalischen Stil, verband die Volksmusik der Heimat mit traditionellen Elementen anderer Kulturen.

Hubert von Goisern trägt sich ins Goldene Buch ein

Hubert von Goisern nah, ganz nah in Graz

Kleine Zeitung 17. August 2023 | Text: Michael Tschida

In seinem ersten von drei ausverkauften Konzerten auf dem Grazer Karmeliterplatz legte Hubert von Goisern mit seiner kaleidoskopischen Musik einmal mehr die schnellste Standleitung zwischen Herz und Hirn.

"Griaß Eich! Servas Graz! Kalt schaut's aus von da heroben!": So begrüßte Hubert von Goisern die Schar von Pelerinenweibchen und Pelerinenmännchen im Publikum, denn das Wetter am Mittwochabend (16. August) machte zunächst einen Regenstrich durch die Rechnung seines ersten von drei ausverkauften Konzerten auf dem Karmeliterplatz. Diesen will Veranstalter Manfred "Cook" Koch auch in den nächsten Sommern als Spielplatz für gehobenes Entertainment etablieren. Feuertaufe trotz Feuchtigkeit bestanden.

Die schnellste Standleitung zwischen Herz und Hirn ist die Musik. Das bestätigte Hubert von Goisern einmal mehr. Gerade seine Musik. Neue Zeiten Alte Zeichen ist sein jetziges Tourprogramm benannt, und der 70-Jährige nimmt sich samt seinem formidabel besetzten Quintett selbst beim Wort. Es geht bei ihm stets um das Heute (und Morgen), mit den Erfahrungen aus dem Gestern.

Bestes Beispiel dafür ist eine Hommage an Fritz Löhner-Beda (1883-1942), den jüdischen Operetten-Librettisten, der wie seine gesamte Familie von den Nazis umgebracht wurde. Nicht nur für frühere Weggefährten, zum Beispiel Franz Lehár, schien er damit vergessen zu sein. Kein Land des Lächelns: Wie selbstverständlich Goisern diese Untergangsgeschichte samt Kurzeinspieler des Gassenhauers Freunde, das Leben ist lebenswert aus Lehár Giuditta - gesungen vom österreichischen Startenor Andreas Schager, heuer Einspringer vom Dienst in Bayreuth - mit einem Rap verwebt, muss ihm erst einmal einer nachmachen.

Hubert von Goisern begeisterte in Jena mit Vielfalt

Jenaer Nachrichten 5. August 2023 | Foto: © Ben Baumgarten

Hubert von Goisern begeistert das Publikum in Ötigheim

BNN 6. August 2023 | Text: Ulrich Philipp

Mit 3.700 Besuchern ist das Konzert von Hubert von Goisern in Ötigheim ausverkauft. Der Alpenrocker ist bestens aufgelegt und erklärt auch, was Bayreuth mit einem Ashram zu tun hat.

"Neue Zeiten, alte Zeichen" lautet die Überschrift der aktuellen Tournee des Alpenrockers Hubert von Goisern. Am Samstagabend gastierte der Künstler aus Österreich mit seiner Band in Ötigheim. Die Volksschauspiele waren mit 3.700 Besuchern ausverkauft.
Pünktlich um 20 Uhr betritt der Frontmann die noch spärlich beleuchtete Bühne, greift zum Akkordeon und stimmt die ersten Töne seiner unverwechselbaren Musik an. Da brandet schon der erste tosende Applaus auf. Solide Alm ist der erste Titel des Abends, der die Fans gleich in den typischen musikalischen Kosmos der Band entführt.

Der hat neben Hardrock- und Technoelementen immer wieder auch folkloristische Züge, wenn Goisern neben E-Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang immer wieder auch Trompete, Flöte und das Akkordeon einsetzt und manchmal ebenso gekonnt jodelt.

Goisern ist nicht nur ein erstklassiger Musiker, der mehrere Instrumente beherrscht, er ist auch ein sehr origineller Unterhalter: "Grüßt's Euch, Servus Baden", begrüßt der 70-Jährige seine Fans. "Ich gehe davon aus, dass Sie alle gut vorbereitet sind und Ihre Einsätze kennen". An einer Stelle berichtet von Goisern, dass er gerne die Musik von Richard Wagner hört. "Gut, Wagner hat seine Längen, aber in einem Ashram sitzt man auch tagelang und meditiert", erklärt er und stellt fest: "Bayreuth ist auch ein Ashram" und bringt das Publikum zum Lachen.

Freunde heißt der Song, bei dem das Publikum an diesem Abend zum ersten Mal aufsteht und die Band wieder mit begeistertem Applaus belohnt. Darin erzählt von Goisern die Geschichte des Bedrich Löwy – "der die Gabe hatte, die Musik mit seinen Reimen zu krönen", wie es in dem Liedtext heißt. Im Jahr 1913 lernte Löwy den Komponisten Franz Léhar kennen. Und obwohl dieser gute Kontakte zu Hitler und den Nazis gehabt habe, soll er nicht versucht haben, die Deportation Löwys nach Buchenwald zu verhindern, als "die Banalität des Bösen sich dann auch Österreichs angenommen hat".

Auch zu anderen seiner Liedtexte und Kompositionen hat der Künstler einiges zu erzählen, beispielsweise zu Afrika Overtüre. Dieses Stück entstand, nachdem er die berühmte Primatenforscherin Jane Goodall in Tansania kennengelernt hatte und anschließend einen Film über sie machte.

Die Konzertbesucher werden bestens unterhalten, insgesamt 20 Songs präsentiert die Band, ohne eine Pause zu machen. Ein Höhepunkt ist natürlich der Klassiker Weit, weit weg, bei dem die Zuhörer textsicher den Refrain übernehmen. Für die letzten Stücke holt von Goisern sie ganz nah an die Bühne, viele schwenken ihre Handys, deren beleuchtete Displays eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Begeistert und mit lang anhaltendem Applaus verabschieden sie von Goisern und seine Band in die regnerische Ötigheimer Nacht.

Goisern trotzt dem Regen in der Alten Saline

RFO 31. Juli 2023

Er hat möglicherweise eines seiner letzten Konzerte gespielt. Hubert von Goisern war am Samstag in der Alten Saline Bad Reichenhall zu Gast. Noch am Nachmittag war noch alles sonnig in der Kurstadt, aber am späten Nachmittag – pünktlich zum Einlass – gingen dann zwei richtig große Regenschauer über das Open-Air-Gelände.

Hubert von Goisern: "Freunde, das Leben ist lebenswert"

Reichenhaller Tagblatt 31. Juli 2023 | Text: Brigitte Janoschka

3000 Besucher beim Konzert im Salinenhof

Es regnete, Schirme durften nicht auf das Gelände und einen Plan B gab es nicht. Das Konzert von Hubert von Goisern im Salinenhof sollte bei jedem Wetter im Freien stattfinden. Den etwa 3000 Besuchern kam da ein kurzer Stromausfall am Samstagabend gerade recht, denn so konnten sie sich noch eine Weile mit den Regenponchos vom Veranstalter schützen und unterstellen. Die meisten Menschen nahmen die widrigen Umstande gelassen hin und waren voller Vorfreude auf das Konzert von Hubert von Goisern und seiner Band.



Als der Stromausfall behoben war, hatte glücklicherweise auch der Regen aufgehört. Das Vorprogramm mit Marcus Hinterberger aus Hinterglemm, der 2022 einen von Hubert von Goisern ausgeschriebenen Kulturpreis gewonnen hatte, begann um 20.10 Uhr, also fast eineinhalb Stunden später als angekündigt. Ein wenig im Stile seines großen Vorbildes verpackte er in seinen musikalischen Geschichten im Dialekt oder auf Hochdeutsch sozialkritische Gedanken. Berühmt gemacht hatte ihn der Ischgl-Blues.

Heimatsound, Rockmusik und Elektropop

Im Hauptprogramm ab 20.45 Uhr zogen die Musiker dann alle Register auf höchstem Niveau – Professionalität macht sich auch in der Unterhaltungsmusik bezahlt. Hubert von Goisern spielt mehrere Instrumente, darunter diatonische Harmonika, Gitarre und Trompete. In seiner "Neuen Volksmusik", dem Alpenrock, verbergen sich Heimatsound, Rockmusik und Elektropop (El Ektro) ebenso wie Rap (Freunde, das Leben ist lebenswert).

Der Ausnahmekünstler hat wichtige Kontakte in seinem Netzwerk, zum Beispiel den Wagner-Tenor Andreas Schager, der gerade in Bayreuth den Parsifal singt oder etwa Jane Goodall, deren Anliegen zum Natur- und Tierschutz heute aktueller sind denn je. Dass seine aussagekräftigen Lieder auf arbeitsreicher Recherche beruhen, war besonders erkennbar bei Freunde, das Leben ist lebenswert mit einer ausgefallenen Entstehungsgeschichte. Diese Operettenarie aus der Oper Giuditta von Franz Lehár gefiel ihm als Kontrastprogramm zum negativen "Gesudere" der Medien. Zum Librettisten Fritz Löhner-Beda / Bedrich Löwy fand er heraus, dass er 1942 in Auschwitz umgebracht wurde. Aus diesen Geschehnissen und den ehrlichen Emotionen von Hubert von Goisern entstand das Lied über die Biografie des Textdichters, dem Freund von Franz Lehár, mit instrumentalen Melodieeinsprengseln von Freunde, das Leben ist lebenswert. Dieser motivierende Ausspruch als Refrain und im Operettenstil gesungen, erfüllte hier einen anderen Zweck als den zunächst intendierten: Es geht nicht nur um die erschütternde Geschichte der Liebe zum Leben und der Fähigkeit, ihm das Gute abzuringen. Durch den Gegensatz zum Schicksal des Juden Bedrich Löwy, alias Fritz Löhner-Beda, erhielt der gesungene Ausruf etwas Sarkastisches. Dieses, zusammen mit dem Bild der "brennenden Schwäne", als dessen Ehefrau und die beiden Töchter schon vor ihm himmelwärts geflogen waren, gab dem Konzert einen ungeahnten Tiefgang. Die Licht-Show mit den wandelbaren, sternförmigen Licht-Kegeln in verschiedenen Farben und die Projektionen unterstrichen fantastisch die jeweilige musikalische Aussage.

Altbekannte Lieder erst als Zugaben

Die Bandmitglieder Maria Moling alias de Val, Gesang und Perkussion, Severin Trogbacher, Gitarre, Alessandro Trebo, Keyboards, Alexander Pohn, Schlagzeuger, Helmut Schartlmüller, Bass zeigten nicht nur im Zusammenspiel, sondern besonders in ihren virtuosen Soli, dass sie mit ihrer Musik Geschichten untermalen und auch mit technischer Perfektion Begeisterung im Salinenhof versprühen können, wo nicht nur alle Stühle besetzt, sondern gefühlt jeder Zentimeter mit Menschen gefüllt war.



Hubert von Goiserns altbekannte Lieder, wie Brenna tuats gut, Weit, weit weg, Heast as net spielte er erst als Zugaben. Doch auch während des Programms war bisweilen Älteres zu hören, "weil es immer noch aktuell ist".

Begonnen hat er mit A Tag wie heut mit der eindringlichen Botschaft: Egal welche Hautfarbe, welche Konfession oder politische Einstellung wir haben – wir sind alle gleich. In seinen Songtexten bewegt er sich zwischen Melancholie und Ironie und spricht aktuelle Themen an, zum Beispiel im Titel Eiweiß, nach dem ein Eisbär verlangt. Dieser aber wär so "gern Veganer und lutschert nur Stana". Manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken.

In Sünder stellt der Sänger Fragen nach der Zukunft und bringt Zukunftsängste zum Ausdruck, die er jedoch durch den markanten Ausruf "Power!!!!!!" zum Schweigen bringen will. Den Braunen Reiter ermahnt er: "Hänge nicht an diesen kranken Dingen". Er solle lieber neue Lieder mit ihm singen.

Die Aspekte der Zeit und der Erinnerung tauchen in Future Memories auf. In diesem Song zeigt sich ganz besonders seine Absicht, den Menschen Lebenswichtiges bewusst zu machen und Werte zu vermitteln, und zwar als Lyriker. Im Gegensatzpaar Dunkelblau und Dunkelrot besingt er die Liebe aus verschiedenen Perspektiven. Hubert von Goisern – Prediger, Poet, irgendwie auch Missionar und natürlich ein herausragender Musiker. Ein Konzert des Tiefgangs und der Extraklasse.

Hubert von Goisern: Live in Bad Reichenhall

1. August 2023 | Fotos: © Sarah Marchant

Mit Hubert von Goisern hellwach und weit, weit weg zugleich

OÖNachrichten 30. Juli 2023 | Text: Karin Schütze | Foto: © Wolfgang Spitzbart

Der junge gebliebene Multiinstrumentalist (70) und seine Band begeisterten am Freitag beim OÖN-Konzertsommer auf Burg Clam

Eine samtige Bluesstimme, die unter die Haut kriecht, nennt die steirische Sängerin Zelda Weber ihr Eigen, die mit ihrer Band The Rosettes am Freitag den Auftakt gibt. Längst schwarz und nicht mehr "Dunkelrot", hat sich zweieinhalb Stunden später die Nacht auf Burg Clam gesenkt, als Hubert von Goisern zur Gitarre greift, um sich mit einer schlichten Liebesballade von seinen Fans zu verabschieden.

Der jung gebliebene Multiinstrumentalist (70) bereitet dem Publikum mit seiner famosen Band - Severin Trogbacher (E-Gitarre, Geige), Alex Trebo (Keyboard), Alex Pohn (Schlagzeug), Helmut Schartlmüller (Bass) und Sängerin wie Perkussionistin Maria Moling - eine unvergessliche Sommernacht.

Dem Mix aus Volksmusik, deftigem Bluesrock und elegischen Balladen - vieles von den Alben Zeiten & Zeichen und derweil 2 - ist manch Botschaft eingeschrieben, im Zeichen des Friedens, das neben der Bühne leuchtet. Doch zunächst sind alle eingeladen, mitzufeiern, an so einem Tag wie heut. "Wollt ihr tanzen?", fragt Hubert, und die Wiese wird kurz zur Disco, bevor auf der unheilvoll in Rot getauchten Bühne sein Brauner Reiter dem Neofaschismus davongaloppiert.

Seine Warnung untermauert Freunde über das Schicksal des NS-Opfers Fritz Löhner-Beda, Librettist von Lehárs Operette Giuditta: "Freunde, das Leben ist lebenswert", schmettert Tenor Andreas Schager von Band, der gerade den Parsifal in Bayreuth singt, wo ihn Hubert getroffen hat: "Bayreuth ist schon sehr schräg." Weil die Türen im Saal zugesperrt würden. Was einem, der Türen öffnen will, musikalisch oder menschlich, zuwider ist. Gerade in Zeiten wie diesen: "Koana woaß, wia long`s nu so dahingeht", rüttelt Sünder wach.

Der Musik als dem schönsten Trost überlassen, mündet der Abend in ruhigere Gefilde: Elegisch sinnieren Future Memories über die Zeit. Sie vergeht, auch wenn sie in Augenblicken wie diesen still steht. In den Juchitzer stimmen die Grillen ein. Die alten Original Alpinkatzen-Hadern Weit, weit weg und Heast as net laden zum finalen Schwelgen unter Sternen. Fazit: Konzertgenuss mit Botschaft.

Hubert von Goisern brennt musikalisches Feuerwerk ab

Schwarzwälder-Bote 28. Juli 2023 | Text: Alfred Verstl

Der Künstler und seine vier Musiker sowie Sängerin und Perkussionistin Maria Moling boten eine schier unglaubliche Bandbreite – und weit mehr als eine Mischung von Rock und Volksmusik.

Hubert von Goisern und seine Band haben zum Auftakt des Klostersommers 2023 ein großartiges musikalisches Feuerwerk abgebrannt. Am Ende erhoben sich die Besucher des ausverkauften Konzerts zu stehenden Ovationen. Am Ausgang stand ein strahlender Veranstalter Jürgen Ott.

Akkordeon wird zum roten Faden

Von Goisern und seine vier Musiker sowie Sängerin und Perkussionistin Maria Moling boten eine schier unglaubliche musikalische Bandbreite. Das trifft vor allem auf den ersten Teil des Konzerts zu. Da stand das jüngste Album Zeiten & Zeichen im Mittelpunkt. Da war weit mehr als eine Mischung von Rock und Volksmusik zu hören. Dabei zog sich von Goiserns Akkordeon – er beherrscht zudem Gitarre und verschiedene Blasinstrumente – wie ein roter Faden durch das Konzert. Da wähnte man sich zuweilen bei einem zünftigen Hüttenabend, dann kam mit Dunkelblau ein Blues. Rap und elektronisch verzerrte Stimmen gehörten ebenso dazu wie ein 200 Jahre alter Jodler eines Holzknechts aus Goisern. Das ist das Heimatdorf im Salzkammergut, nach dem sich der Musiker und Sänger nennt. Brauner Reiter klingt nach Rammstein, Eiweiß wiederum entführt mit Calypso-Klängen in die Karibik.

Einer der Höhepunkte: Eine Version des Gospel-Klassikers Sinnerman. Von Goisern schwärmte von der für ihn unvergleichlichen Fassung von Nina Simone. Da traute er sich fast nicht heran. Als er dann mit seinen Musikern bei den Aufnahmen zu Zeiten & Zeichen den Titel zu spielen begann, spürte er: "Mit dieser Band kannst du alles machen."

Und in der Tat: Die auffallend junge Truppe, die den mittlerweile 70-Jährigen begleitet, beherrscht ihr Metier. Von Goisern lässt sie denn auch immer wieder in Soli ihr musikalisches Können zeigen. Hinzu kam ein exzellenter Sound. Kompliment an die Technik, die Töne kamen akzentuiert rüber. Auch außerhalb der Soli war jedes einzelne Instrument zu hören.

Ohne Pause Titel um Titel

So mancher Sänger neigt auf der Bühne zu langatmigen Erklärungen und lässt dabei die Musik zu kurz kommen. Nicht so von Goisern, der ohne Pause rund zweieinhalb Stunden Titel um Titel spielte. Nur beim Gedenken an Fritz Löhner-Beda gab es eine Ausnahme. Er schrieb unter anderem die Librettos für Operetten von Franz Lehár wie Land des Lächelns oder Giuditta. Der Jude Löhner Beda, als Bedrich Löwy in Böhmen geboren, wurde 1942 im Konzentrationslager Auschwitz erschlagen. Für Lehárs Behauptung, er habe sich bei Nazi-Größen, zu denen er gute Verbindungen hatte, für den Librettisten eingesetzt, gibt es keine Belege. Später sagte er, vom Schicksal Löhner-Bedas nichts gewusst zu haben. In das Lied zu seinem Gedenken war die Stimme von Wagner-Tenor Andreas Schrager, derzeit als "Parsifal" auf der Bühne der Bayreuther Festspiele, eingeblendet mit dem Lehár- Lied Freunde, das Leben ist lebenswert. Ein ganz besonders nachdenklicher Moment des Konzerts.

Im zweiten Teil eher Alpenrock

Im zweiten Teil hielt von Goisern Rückblick auf sein nunmehr rund 30-jähriges musikalisches Schaffen. Da stand schon eher der Alpenrock im Vordergrund. Es endete in den Zugaben Heast as net und Weit weit weg. Ganz am Ende saß von Goisern mit der Gitarre allein auf der Bühne und setzte noch ein Schmankerl drauf. Er sang im Stil klassischer Liedermacher einen Song über eine Liebe, die über den Tod hinaus Dunkelrot (so der Titel) leuchtet.

Hubert von Goisern kommt in die Alte Saline

RFO 25. Juni 2023

Er hat in seinem Künstlerleben schon so manche Pause gemacht, viele Haken geschlagen, aber die Fans sind ihm mehr als 30 Jahre lang immer treu geblieben. Hubert von Goisern will jetzt wieder eine Pause einlegen, aber vorher hat noch eine Live-Platte und eine Platte mit den Hits der vergangenen 15 Jahre gemacht. In die Region kommt er am 29. Juli in die Alte Saline Bad Reichenhall. Norbert Haimerl hat Hubert von Goisern begleitet, seit seinem ersten TV-Auftritt in Deutschland, 1989 im Regional Fernsehen Oberbayern.

Hubert von Goisern: Live in Ulm

Ulmer Zelt 19. Juni 2023