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TRAD

Hubert von Goisern: TRAD

Trad

Hubert von Goisern - Trad

05.03.01 | 82876783052

  • 01. über d'alma
  • 02. zilln übern see
  • 03. hahnpfalz
  • 04. von der hohen alm
  • 05. rote wand
  • 06. d'schwoagrin
  • 07. schau, schau wias regna tuat
  • 08. dirndl woaßt nur den bam
  • 09. dirndl mach auf
  • 10. da summa is aussi
  • 11. stadltür
  • 12. a goiserer jaga
  • 13. landler
  • 14. wann i durchgeh durch's tal

mit dieser produktion habe ich mir einen lang gehegten wunsch erfüllt.
dass ich so lange damit gezögert habe, mir ans herz gewachsene volkslieder anspruchslos und entstaubt einzuspielen, hat wohl etwas mit der intimität zu tun, welche diese lieder für mich haben; und dass eine aufnahme bzw. tonträger immer den anspruch vortäuscht etwas endgültiges darzustellen.
nun sind aber gerade volkslieder allgemeingut und überleben nur, wenn sie jedesmal wieder neu "erfunden" werden. wenn es überhaupt einen anspruch geben kann, dann den der anspruchslosigkeit. es gibt dabei kein richtig oder falsch. das einzige, was man falsch machen kann, ist zu sagen: "so ist es richtig".

diese melodien sind so etwas wie die ursubstanz meines musikalischen ausdrucks, mein abc in noten, eine der quellen ohne die es den strom nicht gäbe. manchmal vergess ich es, aber manchmal vergess ich auch, dass ich lebe.
ich danke all jenen, die mich immer wieder daran erinnern; allen voran meinem freund julian pölsler aus st. lorenz im baltental. durch ihn habe ich viele dieser lieder singen gelernt.

ich widme diese aufnahmen jenen unbekannten frauen und männern, welche uns diese schlichten, aber meisterhaften lieder geschenkt haben und ziehe meinen hut vor ihnen.

hubert von goisern

Hubert von Goiserns liabste Weis'

Amazon.at 2001 | Text: Wolfgang Koenig

Hubert von Goisern hat seine "liabsten Weisen" entschlackt und neu aufgenommen. Für jeden Menschen gibt es bestimmte Schlüssellieder, bei deren Hören er das Gefühl hat, sie schon lange zu kennen und sie als "Heimat" zu bewohnen - mit seiner neuesten CD-Veröffentlichung Trad gibt Hubert von Goisern einige seiner persönlichen Schlüssellieder preis, die ihn seit seiner Jugendzeit im Salzkammergut begleiten. Der 48-jährige österreichische Trachtenrebell und Bergfex stand Amazon.at über die Hintergründe zu seinem aktuellen Volksmusikalbum Rede und Antwort.

Anfang der 90er Jahre hast du mit ironischem Augenzwinkern und harter Rockgitarre den folkloristischen Ernst aus der Volksmusik ausgetrieben, knapp zehn Jahre später veröffentlichst du ein Album mit 14 klassischen Volksliedern - bist du inzwischen selbst zum gestandenen Traditionalisten geworden?

Nein, sicher nicht. Ich wollte dieses Album eigentlich schon vor fünf, sechs Jahren machen. Nach dem Ende der Alpinkatzen hatte ich aber das Gefühl, dass der Zeitpunkt nicht richtig war, und danach sind mir meine anderen Projekte wichtiger gewesen. Das Material hatte ich also schon länger in der Schublade. Es sind alles Originale, manche der Lieder sind über 100 Jahre alt - wenn man die heute stilgerecht interpretieren will, muss man sie textlich so annehmen wie sie sind. Wenn es dabei ein Augenzwinkern gibt, dann höchstens ein musikalisches.

Wann ist das Projekt Trad für dich wieder aktuell geworden?

Nach der gemeinsamen Arbeit für Fön war mit der neuen Band plötzlich der alte Funke wieder da und wir haben das ganze Album innerhalb von nur wenigen Tagen in meinem Studio in Salzburg aufgenommen. Mit dieser Produktion habe ich mir einen lange gehegten Wunsch erfüllt - dass ich so lange damit gezögert habe, hat wohl etwas mit der Intimität zu tun, die diese Lieder für mich haben.

Was bedeutet es für dich, neben deinen alten und neuen Songs jetzt auch eher puristisches Liedgut auf der Bühne zu singen?

Diese Lieder sind so etwas wie die Ursubstanz meines musikalischen Ausdrucks, mein ABC in Noten. Indem ich jetzt eine Handvoll davon anspruchslos und entstaubt auf diesem Album und auch auf der Bühne spiele und singe möchte ich einfach aufzeigen, aus welcher Quelle ich schöpfe. Ohne diese Quelle gäbe es den Strom nicht, und ich widme diese Aufnahmen all jenen unbekannten MusikerInnen, die uns diese schlichten, aber meisterhaften Lieder geschenkt haben.