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LINZ EUROPA TOUR 2007-2009

Interview mit Hubert von Goisern

Nürnberger Nachrichten 17. Juni 2008 | Text: Susanne Helmer

Der Weltmusiker spricht über seine Schiffstour, die ihn auch nach Nürnberg führt

Am 1. und 2. Juli wirft Hubert von Goisern alias Hubert Achleitner am Nürnberger Hafen den Anker aus. Seine Linz Europatour 2007-2009 legt er auf dem Schiff zurück. Mit seinem Konzertboot fuhr er 2007 den östlichen Teil der Donau ab, in diesem Jahr ist der Westen dran. 2009 ist Linz Kulturhauptstadt, dann gibt es ein großes Hafenfest zum Abschluss des Mammutprojekts. Wir haben mit dem 55-Jährigen über seine ungewöhnliche Tournee gesprochen.

Wie kommt man auf die Idee, mit dem Schiff auf Tour zu gehen?

Das war schon 1997, in Tansania am Tanganjikasee. Dort habe ich in einem Flüchtlingslager bei einem Festival gespielt. Die Menschen dort waren sich gar nicht grün. Aber die Musik hat sie zusammengebracht. Ich dachte mir: Da organisierst was, ein schwimmendes Festival. Die Idee ist bis heute nicht realisiert. Aber beim Fischen an der Donau fragte mich ein Freund: Warum machst du das eigentlich nicht hier?

Sie wollen die Menschen über die Sprache der Musik zusammen bringen, sprechen von einer "kulturellen Osterweiterung". Was haben Sie den Osteuropäern bringen können?

Ich idealisiere das natürlich. Aber ich habe schon gemerkt, dass die Menschen zuerst misstrauisch waren. Die konnten einfach nicht glauben, dass jemand nichts von ihnen haben will, nicht einmal Eintritt für das Konzert. Sie kennen es nur so, dass jeder, der zu ihnen kommt, in erster Linie Geld verdienen will. Zum ersten Mal haben sie gesehen, dass etwas einfach nur Herz hat.

Ihr Schiffsverbund schippert äußerst langsam über die Donau. Hat sich diese Entschleunigung irgendwie ausgewirkt?

Ja, das merkt man auch am neuen Album, obwohl nur ein paar Lieder auf dem Schiff entstanden sind. Das hat nichts hektisches, die längste Nummer geht über neun Minuten. Aber das Lebensgefühl auf so einem Schiff, das kann ich jedem nur empfehlen. Auf der Donau fährt man durch so viel Natur und so viel Geschichte. Ich hätte nicht gedacht, dass es so etwas noch gibt in Europa. Im Prinzip nicht anders wie in den Alpen: Nur, dass die oben sind, und die Donau im Tal fließt.

Was für Menschen sind Ihnen in Rumänien, Serbien oder Moldawien begegnet?

Sie zeichnen sich durch eine Art Schicksalsergebenheit aus. Man baut am Ufer der Donau nichts für die Ewigkeit, da der Fluss alles wieder zerstören kann. Im Donaudelta ist alles total flach. Wenn der Fluss um einen Meter ansteigt, sieht er aus wie ein Meer. Dort gibt es auch kaum Siedlungen, man sieht höchstens ein paar Zigeuner mit ihren Wagen. Das ist ein bisschen wie im Mittelalter. Die ganze Fahrt war für mich wie ein Abenteuer, das hatte etwas Wildes.

Wie wird im Osten Europas mit Musik umgegangen?

Sie ist ein Gebrauchsgegenstand, es steckt nicht, wie bei uns, immer ein kultureller Anspruch dahinter, es gibt nicht Zuhörer und Akteure. Vielmehr gehört die Musik bei bestimmten Anlässen einfach dazu, wie bei Hochzeiten oder Geburtstagen.

Für das Konzert in Nürnberg haben Sie Konstantin Wecker mit ins Boot geholt. Was mögen Sie an ihm?

Seine Radikalität im künstlerischen Ausdruck. Er hat eine Art zu spielen und zu singen, dass man ihm nicht auskommt, ob man ihn nun mag oder nicht. Das hat etwas Unausweichliches. Außerdem zeichnen ihn Menschenliebe und Respekt aus.

Klang der Ströme - Interview mit Hubert von Goisern

WWF 7. Mai 2008

Letzten Sommer bestieg der österreichische Musiker Hubert von Goisern eine Barge, um seine musikalische und ökologische Botschaft zu den Menschen, die der Donau entlang leben, zu bringen. Jetzt plant er eine ähnliche Konzerttour den Rhein entlang. Andreas Beckman, vom Donau-Karpathen-Programm des WWF, fragte ihn warum.

Stappellauf des Konzertschiffes

4. Juni 2008
Hubert von Goisern in Wallsee

Die Vorarbeiten im Trockendock sind beendet und das Schiff der Linz Europa Tour
wurde heute in der Werft Linz zu Wasser gelassen.

Noch 22 Tage, dann heißt es Schiff Ahoi für Hubert von Goisern, dann ist der Start für die Linz Europa Tour 2008. Als Kulturbotschafter von Linz09 begibt sich Hubert von Goisern ein zweites Mal auf musikalische Reise. Jetzt geht es Richtung Westen über den Rhein-Main-Donaukanal bis zur Nordsee. Am Mittwoch wurde das umgebaute Konzertschiff im Linzer Hafen zu Wasser gelassen.

Bei strömendem Regen wurde das neu adaptierte Konzertschiff für die Linz Europa Tour West zu Wasser gelassen: Es ist grün, 77 Meter lang, 350 Tonnen schwer und für zwei Monate die neue Heimat für Hubert von Goisern und seine 50-köpfige Crew auf dem 5.000 Kilometer langen Wasserweg nach Rotterdam.

Hubert von Goisern freut sich auf die beginnende Reise: "Ich freue mich schon narrisch, wieder einen ganzen Sommer am Wasser zu leben und Gäste und Künstlerkollegen begrüßen zu dürfen. In 14 Tagen ziehe ich auf das Schiff."

Das Herzstück der so genannten Barge - die hydraulische Konzertbühne - wurde mit neuen visuellen Elementen noch attraktiver gestaltet. Da das Konzertschiff auf seiner Reise unter vielen Brücken durchfahren muss, kann die gesamte Dachkonstruktion hydraulisch bewegt werden.

Auf und unter Deck muss das Team allerdings enger zusammenrücken. Auf ein zusätzliches Wohnschiff musste dieses Jahr verzichtet werden, weil dafür der Rhein-Main-Donaukanal an manchen Stellen einfach zu schmal wäre, so der Geschäftsführer von Linz09, Walter Putschögl.

Für die Tour nach Westen hat sich der Musiker viel vorgenommen: "Die Begegnungen mit Künstlern und die Zusammenarbeiten gelingen uns hoffentlich so gut wie möglich und dass wir das Publikum begeistern können und wir ihnen ein gutes Gefühl mitgeben können", so Goisern.

Am 26. Juni verlässt die schwimmende Konzertbühne den Heimathafen Wallsee, und begibt sich erneut auf Abenteuerreise quer durch Europa.

Stappellauf des Konzertschiffes

Die musikalische Vermessung Europas

Süddeutsche Zeitung 28. April 2008 | Text: Anna Fischhaber

Hubert von Goisern ist mit seinem Musikdampfer wieder zu neuen Ufern unterwegs - dieses Mal geht es gen Westen. Und sein neues Album "s'nix" hat der Versöhner der Volksmusik auch mit an Bord.

Weltmusiker, Volksmusik-Revoluzzer und Alpenrocker - all das ist Hubert von Goisern. Diesmal hat sich der wandlungsfähige Österreicher vorgenommen, den eigenen Kontinent musikalisch zu vermessen. Ausgerechnet ein Schiff soll den Gebirgsmenschen dabei zu neuen Ufern führen. Bis zum schwarzen Meer schipperte er im vergangenen Jahr samt Band und Bühne die Donau entlang. In diesem Jahr will von Goisern gen Westen ziehen.

"Ich finde Europa ist ein unglaublich spannendes Experiment des Zusammenlebens. Wir können ein Zeichen setzen, dass es funktioniert“, erklärt von Goisern sein Projekt. "Und wenn man schon keine Brücken bauen kann, kann man doch die Leute auf dem Schiff ein Stück weit mitnehmen." 12.000 Kilometer will der österreichische Alpenrocker mit seiner zur Konzertbühne umgebauten Barge auf den Strömen Europas zurücklegen bis zum großen Finale in Linz 2009, das im selben Jahr Kulturhauptstadt ist. Den Ostteil der dreijährigen Tour - die Donau entlang bis zum Schwarzen Meer - hat er schon hinter sich. Ende Juni macht er wieder die Leinen los zum zweiten Teil der Reise, die ihn über Donau, Rhein und Main westwärts führen wird.

Vorgeschmack auf das neue Album in Kaltenberg

Rund 25 Konzerte sind geplant, das erste mit Konstantin Wecker in Nürnberg. In München wird das 77 Meter lange und 12 Meter breite Konzertschiff mit der Drachenfahne nicht anlegen - dafür ist die Isar einfach zu schmal. Dafür gibt es am 30. Mai in Kaltenberg extra für die Münchner einen Vorgeschmack auf die Tour. "Es wird laut werden", verspricht von Goisern schon mal, der mit seiner neuen, jüngeren Band wieder deutlich rockiger geworden ist.

Das hört man auch dem neuem Album an, das Hubert von Goisern, der eigentlich Hubert Achleitner heißt, ganz nebenbei aufgenommen hat. S'Nix (das Nichts) heißt es und soll am 23. Mai erscheinen. "Vielleicht weil wir auf der Schiffsreise so viele Open Airs gespielt haben - da muss man schon auf den Putz hauen, damit das funktioniert. Und mit diesem Gefühl sind wir ins Studio gegangen", erklärt der Künstler seinen neuen Sound.

Aber über das Album will von Goisern, der von der monatelangen Arbeit im Studio noch etwas mitgenommen aussieht, nicht so gerne sprechen. Stattdessen hat er einen ausgestopften Fisch mitgebracht und viele abenteuerliche Geschichten vom ersten Teil seiner Reise durch Europa im vergangenen Jahr - als ein Orkan in Wien fast alles kaputt gemacht hätte, oder vom Leben als Seemann bei über 40 Grad im Schatten. Dann berichtet er von den zerbombten Ruinen und den Hürden der Bürokratie in Kroatien und schwärmt von der Gastfreundschaft in Serbien.

"So nah und doch so fern und fremd"

Die Menschen vom Balkan sind es, die von Goisern besonders beeindruckt haben. "Das wichtigste was ich von der Reise zum Balkan mitgenommen habe ist, dass diese Länder so nah sind und doch so fern und fremd. Und dass es da viel zu entdecken gibt." Und wenn man ihm so zuhört, könnte man meinen, die kulturelle Osterweiterung mit dem Musikdampfer sei aufregender als eine Atlantiküberquerung. Flussabwärts hat der Alpenrocker aber nicht nur Geschichten gesammelt, sondern auch neue Melodien. Auch wenn man das von Goiserns neuem Album kaum anhört - nur in herschaun mischt sich der obligatorische Jodler mit den Zigeunerweisen des Balkans.

"Es wird noch ein bisschen dauern bis ich alle Einflüsse verarbeitet habe", erklärt der Künstler. Dennoch stecke viel von der Reise in s'nix. Von Goisern ist schon wieder bei seinem Lieblingsthema, der Tour: "Ich habe so da Gefühl, das neue Album hat etwas Episches. Vielleicht weil die Donau so lang und so breit ist. Wer mit so einem großen Schiff so lange unterwegs ist, der macht keine kleinen Gesten mehr." Mit der Reise als Kulturbotschafter in den Osten hat sich der 55-Jährige auch einen ganz persönlichen Wunsch erfüllt. Nach der Kür folgt für ihn nun die Pflicht. Während im vergangenen Jahr alle Konzerte gratis waren, gilt es bei der Schifffahrt gen Westen auch einen Teil des vier Millionen teueren Projekts wieder einzuspielen.

Nomaden der neuen Welt

"Ich stelle mir den Rhein als Autobahn vor, während die Donau etwas Wildes hat, das wir im Westen nicht mehr finden werden", hat von Goisern im Vorfeld gesagt. Jetzt, kurz vor dem Aufbruch, hofft er wieder auf ein Abenteuer. "Ich bin neugierig auf die Elemente Wasser und Schiff, die uns wieder gefangen nehmen werden, uns tragen, und in ein anderes Lebensgefühl bringen."

Stars wie Bap oder Xavier Naidoo haben ihren Auftritt auf dem Schiff bereits zugesagt. Einen Vorgeschmack auf das Zusammenspiel mit dem stimmgewaltigen Soulsänger aus Mannheim liefert auch von Goiserns neues Album. Neun Minuten lang besingen die beiden in Siagst as die Nomaden der neuen Welt.

Bis nach Rotterdam, Brüssel und Basel will der Alpenrocker in diesem Sommer mit seinem "schwimmenden Dorf", wie er den Schiffsverbund mit 750 Pferdestärken liebevoll nennt. Auch wenn sich in der Schweiz angesichts der bevorstehenden Europameisterschaft im Moment noch kaum jemand für das Projekt begeistern will. "Alles was nicht rund ist, ist dort gerade sehr schwer zu verkaufen", sagt von Goisern. "Aber ich hoffe auf den letzten Moment." Überhaupt soll die Tour spannend bis zum Schluss bleiben, ein Abenteuer eben.

Auch ein paar osteuropäische Bands vom vergangenen Jahr werden mit nach Westen reisen, wie etwa die Moldawier Zdob și Zdub. Sänger Roman Iagupov und von Goisern verstehen sich musikalisch bestens - auch wenn Roman den Österreicher und sein Schiff erst einmal ziemlich "crazy" fand. Ein Kulturschock in seinem Heimatland, in dem es kaum so etwas wie ein Showbusiness gibt. Mit ihrer Ethnopunk-Version vom Hiatamadl hat die moldawische Band inzwischen eine Art lebenden Beweis der kulturellen Osterweiterung geschaffen. Und bewiesen, dass von Goisern längst nicht der einzige Europäer ist, der etwas vom Entstauben fremder Volksmusik versteht.

Hubert von Goisern legt in Nürnberg an

Nürnberger Zeitung 16. April 2008 | Text: Stephanie Siebert | Foto: Gerullis
Hubert von Goisern

"Ein Glück, dass ich nicht wusste, worauf ich mich da einlasse. Sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht gemacht." Hubert von Goisern blickt ernst in die Runde. Als er die Idee einer Konzertreise über Europas große Flüsse hatte, waren ihm die Schwierigkeiten nicht bewusst, die auf ihn und sein Team zukommen würden.

Im vergangenen Jahr startete seine Linz Europa Tour. Mit einem eigens dafür umgebauten Schiff samt hydraulischer Bühne reiste er bis ans Schwarze Meer: Von Regensburg bis nach Rumänien und in die Ukraine. An 21 Häfen machte er halt und gab kostenlose Konzerte - vom Schiff aus.

Hubert von Goisern ist dabei als Botschafter unterwegs: Linz ist die Kulturhauptstadt 2009 und Dreh- und Angelpunkt der Fluss-Tour. Aber der Sänger tritt auch für eine "kulturelle Osterweiterung" ein. Er will dazu beitragen, dass die Donauregionen stärker zusammenwachsen: "Mein Ziel war nicht, dass sich alle Menschen die Hand geben und am Ende alle Wiener Schnitzel essen. Ich wollte vielmehr die Unterschiede kennenlernen."

Zu diesem Zweck hat Hubert von Goisern jeweils Bands eingeladen, die aus der Region stammen und mit denen er bei den Konzerten gemeinsam musizierte. Das will der Sänger auch beim zweiten Teil seiner Tour, die im Juni weitergeht, beibehalten. Dass der Gaststar im Nürnberger Hafen, Konstantin Wecker, nicht einmal Franke ist, soll dabei nicht weiter stören: "Ich habe die Gastmusiker vor allem nach einem Gesichtspunkt ausgewählt: dass sie mir sympathisch sind", so Hubert von Goisern. In Köln begleitet ihn die Gruppe BAP, in Mannheim darf Xavier Naidoo mit dem Österreicher musizieren.

Doch bevor es im Juni gen Westen geht, zieht Hubert von Goisern eine erste Bilanz: "Es ist nicht alles so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Risiko ist so groß wie bei keinem anderen Projekt, das ich bisher gemacht habe." Aber es sei wohl wie mit dem übermütigen Esel, der immer wieder aufs Eis ginge: "Es ist so schön, musikalisch Schlittschuh zu laufen." Trotzdem versteht er jetzt, dass nie jemand vor ihm ein solches Projekt in die Tat umgesetzt hat, obwohl es über 15 ähnliche Ideen gab: "War vielleicht gescheiter so."

So schnell wie ein strammer Fußgänger

Die Planung einer Konzertreise auf dem Wasser ist ein schwieriges Unterfangen: "Für diejenigen auf dem Schiff ist so eine Tour toll, aber für den Organisator ist sie ziemlich schlimm", sagt Tourmanager Hage Hein. "Das Problem ist: Das Schiff ist so schnell wie ein strammer Fußgänger, flussabwärts vielleicht wie ein langsamer Radfahrer." So könne man keine Rücksicht auf örtliche Gegebenheiten nehmen. "Wir müssen die Strecke einfach linear abfahren, anders geht es nicht." Diese Langsamkeit spiegelt sich auf auf der neuen CD S'nix wider, die am 23. Mai veröffentlicht wird: "Die Titel sind alle ziemlich episch geraten, es gibt viele lange Titel auf dem Album."

Doch obwohl Hubert von Goisern durch die Art der Tournee ein neues Lebensgefühl gewonnen hat, waren nicht alle Erlebnisse positiver Natur: In Budapest erlebte er viel Fremdenfeindlichkeit: "Das war nicht direkt gegen mich gerichtet, aber es hat mich trotzdem erschüttert."

Andernorts wiederum erfuhr Hubert von Goisern viel Wärme, "am meisten in Serbien und in der Ukraine". Und dennoch habe immer ein gewisses Misstrauen geherrscht, weil von Goisern in Osteuropa keinen Eintritt verlangte: "Ich wollte, dass jeder die Konzerte besuchen kann. Die Menschen dort kennen Westeuropa aber als sehr effizientes Land. Dass es einem Westeuropäer mal nicht ums Geld geht, ist für sie sehr überraschend."

Ohne Sponsoren ist eine solche Tour nicht durchführbar. Doch trotz zweier großer Unterstützer investiert von Goisern selbst noch einiges: "Das muss ich erst mal wieder reinholen", sagt er und fügt mit einem Lächeln hinzu: "Naja, sonst müssen wir eben zwei Jahre lang Benefizkonzerte für uns selbst spielen."

"Die reine Harmonie wäre urfad"

OÖN 9. April 2008 | Text: Bernhard Lichtenberger | Foto: © Volker Weihbold

Für ihn ist es "eines der letzten großen Abenteuer, das man in Europa noch machen kann". Nach seiner musikalischen Schifffahrt in den Osten 2007 führt Hubert von Goisern die Linz-Europa-Tour-West als Linz09-Projekt ab 27. Juni über den Rhein-Main-Donau-Kanal bis nach Rotterdam. Die OÖN sprachen mit ihm.

Hubert von GoisernWie reich sind Sie von Ihrer Donau-Ost-Tour im Sommer 2007 zurückgekommen?

Für mich war es ein Jahrhundertsommer der Begegnungen mit vielen Menschen und Künstlern. Freundschaften haben Früchte getragen, die auch künftig zu Zusammenarbeit führen werden.

Entsprachen alle musikalischen Begegnungen den Vorstellungen?

Manches, bei dem man zweifelte, ob es etwas wird, entwickelte sich ganz toll. Bei anderem gab es wegen mangelnden Interesses oder Zeit zu wenig Kooperation.

Funktioniert das Aufeinanderzugehen?

Es heißt zwar, die Grenzen sind hinausgeschoben, jene der EU ist jetzt dort, wo die Ukraine anfängt. Aber an die Grenzen stößt man dauernd, aber darum mache ich solche Sachen und hole mir Leute an Bord, die auch bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen und zu schauen, was passiert. Schlimmstenfalls kommt man über die Grenze nicht drüber, dann lernt man den anderen halt am Zaun kennen und tauscht sich aus. Es ist mir auf dieser Tour auch nicht darum gegangen, die Gemeinsamkeiten aufzuzeigen, die wir haben. Es sind eher die Unterschiedlichkeiten, in denen es spannend ist zu leben. Nicht jeder soll vom anderen alles annehmen, damit wir irgendwann einmal eine homogene europäische Gesellschaft werden. Bei aller Sehnsucht nach Harmonie: Die reine Harmonie wäre urfad.

Ihr neues Album s'Nix ist gerade am Fertigwerden, wird am 23. Mai veröffentlicht. Für Sie klingt es nach Donau. Welches Lebensgefühl steckt darin?

Die Donau hat etwas Episches, Großes, Geheimnisvolles. Sie ist ein Stück Ungezähmtheit, hat in Zeiten des Hochwassers etwas Uferloses. Sie hat eine Ruhe und Gelassenheit und das Fließende -und Gewalttätiges in der Kraft der Wassermenge. Es ist eine große Geste, die dieser Strom auf seinem Weg durch Europa macht. Wenn du zweieinhalb Monate auf diesem Strom gelebt und musiziert hast und mit den Leuten, die dieses Abenteuer mit dir gemacht haben, danach in einem Studio anfängst zu musizieren, dann schwingt das alles mit.

Im Osten zeigte sich das Publikum dem fremden Musiker Hubert von Goisern gegenüber sehr aufgeschlossen. Bei Ihrem Abschlusskonzert in Linz im Vorjahr war Intoleranz gegen den Künstler aus dem Osten spürbar, weil die Leute Sie hören wollten.

Ich habe mich nach dem Konzert bei Rambo Amadeus für die Leute entschuldigt, weil mir dasselbe in Novi Sad nicht passiert ist, als wir mit ihm gespielt haben. Aber er hat gesagt: "Nein, das war meine Schuld, ich habe zu lange gespielt." Das fand ich eine großartige Geste. Natürlich ist es zum Beispiel in der Ukraine so, dass dort wenig passiert. Und wenn dann jemand kommt, ist die Bereitschaft, sich darauf einzulassen und zuzuhören, größer als bei uns, wo die Menschen dauernd mit kulturellem Angebot konfrontiert sind, die Neugier abnimmt. Deshalb gehe ich ja auf Reisen, um die Sinne zu schärfen. Wenn man sich immer mit den vertrauten Dingen umgibt, glaubt man eh schon alles zu wissen. Wenn alles neu ist, wirst du wach.

Welche Erwartungen nehmen Sie ab Juni auf Ihre West-Tour mit?

Keine Erwartungen, nur die Hoffnung, dass es ein ebenso wunderbarer Sommer wird, dass wir vom Wetter so begünstigt werden, dass wir weder Niederwasser noch strömenden Regen und Sauwetter haben werden. Ich hoffe, dass es mehr positive Überraschungen als Enttäuschungen geben wird. Aber ausgeschlossen ist nichts.

Linz Europa Tour West: Pressekonferenz in Linz

ORF / Linz 09 8. April 2008

Hubert von Goisern präsentiert die Linz Europa Tour West

Hubert von GoisernAm 26. Juni heißt es in Wallsee in Niederösterreich "Leinen los" für Hubert von Goisern und seine Band. Mit Partnern wie Konstantin Wecker, BAP und Xavier Naidoo wird Hubert von Goisern diesen Sommer wieder als Botschafter für die Kulturhauptstadt Linz09 auf Tour gehen.

Der zweite Teil seiner Linz Europa Tour wird Hubert von Goisern über Donau, Rhein und Main westwärts führen. Bis Ende August soll Hubert und seine Band mit einem zur schwimmenden Konzertbühne umgerüsteten Schiffsverband durch Deutschland, die Schweiz, Belgien und die Niederlande touren. Rund 25 Auftritte stehen auf dem Programm.

Auf der West-Tour hat HvG zudem seine musikalischen Erlebnisse aus der Ost-Tour mit im Gepäck. Bei seinen Auftritten wird der erste Teil der Linz Europa Tour 2007-2009 in filmischen "Rückblenden" präsent sein - und so für weiteren musikalischen Austausch sorgen. Besondere Begegnungen garantieren auch die zahlreichen musikalischen Bande, die von Goisern bereits auf seiner Donau-Tour in den Osten Europas geknüpft wurden. So wird es im Zuge der West-Tour unter anderem Gastauftritte von Karandila, Zdob Si Zdub und Rambo Amadeus geben. Stück für Stück entsteht bei diesem einzigartigen Projekt der Sound Europas.

Fürchtet euch nicht

Hangar 7 Journal, Edition 01/08 | Text: Herbert Völker | Foto: Jürgen Skarwan

Zwischenbilanz vom Anderssein. Die Erfahrungen des Donau-bergab-Gleitens, die kulturelle Beute der Tournee, der Kick des Künstlers. Die Fortsetzung der Begegnungen. Hubert von Goisern im Gespräch mit Herbert Völker.

Linz wird Kulturhauptstadt Europas 2009. Die "Linz Europa Tournee 2007 bis 2009" mit dem Konzertschiff des Hubert von Goisern und seiner Band ist Teil der Einstimmung auf dieses Ereignis. In rund 60 Häfen der Donau und befreundeter Flüsse und Kanäle kommt es zu Begegungen mit Menschen des Einzugsgebiets der Donau. 2007 ging es in den Osten bis zum Schwarzen Meer, in diesem Jahr wird der Westen befahren, bis Rotterdam, für 2009 ist das Hafenfestival in Linz geplant.

HERBERT VÖLKER: Du hast einmal gesagt: Das Wasser, das bei mir in Goisern hinterm Haus aus dem Berg fließt, das fließt übern Bach in die Traun und in die Donau und in das Schwarze Meer - und du bist neugierig, dem zu folgen. Wie hat sich diese Neugier erfüllt?

Hubert von GoisernHUBERT VON GOISERN: Das hat wirklich alle meine Erwartungen übertroffen: welches unglaubliche Naturreservoir da mitten in Europa ist - unberührt, ungezähmt in den größten Teilen. In Österreich kennen wir die Donau aufgestaut bis zum Stehkragen, aber ab dem Eisernen Tor eigentlich schon ab Ungarn fließt sie frei. Und so bist du wochenlang mitten in der Natur, ich vergleiche es mit einem Gebirgszug, es geht halt herunter statt hinauf, aber eigentlich hat es für mich die Qualität der Alpen oder auch des Himalaya. Wie so ein großer Strom ein eigenes Biotop und eigenes Lebensgefühl über eine riesige Landschaft hinweg aufbaut, da merkst du: eigentlich sind es ja auch die Flüsse, die den Zusammenhang bilden. Durch dieses Wasser werden 80 Millionen Menschen miteinander verbunden, ob sie es wollen oder nicht.

Wenn sich die Donau dann schließlich abmeldet nach 2800 Kilometern durch zehn Länder, nach all den Emotionen, die sie aufrührt und mitschwemmt, durch Deutschland und Österreich, die Slowakei und Ungarn, Serbien, Kroatien, Bulgarien und Rumänien, letztlich Moldawien und die Ukraine, was kommt da dem musikalischen Abendländer in den Sinn?

Wir haben einen kollektiven Köpfler in den Fluss gemacht. Die Donau hält sich ja beim Wegrinnen nicht mit Pathos auf. Beeindruckend ist allerdings der Gedanke, dass der Schub der Wassermassen so gewaltig ist, dass es nur zwei Sekunden braucht, um das gesamte tägliche Pinkelvolumen dieses 80-Millionen-Menschen-Trichters ins Schwarze Meer zu schieben, der Rest wäre also quasi sauberes Wasser. Hab ich mir jedenfalls ausgerechnet, gefällt mir, ich hoffe es stimmt.

Wenn du nach drei Monaten auf dem Schiff zurück ins Bergland kommst, - wünscht man sich da für die ersten Tage ein Wasserbett?

Wasserbett nein, aber am Schiff habe ich mich beim sanften Geschaukeltwerden in der Nacht tatsächlich unglaublich wohl gefühlt, und es war toll, mit diesen Bewegungen und einem Gluckern wach zu werden. Und dann denkst du, uj, das wird komisch sein, wenn sich das Bett nicht mehr bewegt. Aber ich habe dann einfach das schönste Nachhausekommen je nach einer Tour erlebt. Normal ist die Umstellung beim Heimkommen immer voll stressig und keiner versteht mich, weil ich ganz anders drauf bin, und ich verstehe die anderen auch nicht. Und dieses Mal war es einfach ein sanftes Nachhausegleiten. Dann bin ich gleich einmal auf die Höhe gerannt und hab nachgeschaut, ob noch alle Berge da sind. Sie waren noch immer da, gottseidank.

Ein wesentlicher Sinn der Tournee war ja, das kulturell Verbindende entlang einer großen Wasserstraße aufzuspüren, wofür die Musik ein ideales Medium ist. Du wolltest jeweils Künstler aus dem Land oder der Region in deine Konzerte einbinden - wie hat das geklappt?

Es gab etliche Highlights in der Zusammenarbeit und in der gegenseitigen Wertschätzung und auch Neugier. Etwa die Roma-Band Karandila aus Bulgarien, die sind von einem vollkommen anderen Stern gekommen und haben durch die Art und Weise, wie sie musizieren, etwas Befreiendes auch bei mir ausgelöst. Da habe ich mir viel abgeschaut, habe aber keine Ahnung, wie ich das umsetze, weil es ist eher ein Lebensgefühl, das ins Musizieren einfließt. Wunderbar waren auch die Haydamaky aus der Ukraine. Eine besondere Rolle hat auch Darinka Tsekova, eine Gadulka-Solistin aus Bulgarien gespielt, ich möchte sie dieses Jahr unbedingt in die Band einbinden, sie ist ein musikalisches Wunder und wird hoffentlich bis Rotterdam dabei sein. Und dann hat sich noch eine wunderbare Partnerschaft mit der moldawischen Band Zdob Si Zdub ergeben, was letztlich dazu geführt hat, dass das Hiatamadl für deren kommendes Album eingespielt wurde. So kommt das Hiatamadl gar noch in den Osten Europas...

...wo natürlich kein Mensch den Text verstehen kann. Lass mich für die Nicht-Wissenden zusammenfassen. Das Lied kam 1992 auf die Welt. Der hetzige Text dreht sich um die Unterschiede zwischen Mädeln vom Berg und aus der Stadt, anhand der Präferenz für sehnige ("dürre") oder weiche, ("dicke") Wadeln. Zum fetzigen Text kam eine gleichermaßen fetzige Musik, womit die österreichische Volksmusik zum ersten Mal ein Massenpublikum erreichte. Das hatte allerdings zur Folge, dass das Lied auch in Bierzelten im Chor gegröhlt wurde. Du hast dich dann ein wenig distanziert von diesem Super-Hit... richtig?

Ich habe einfach aufgehört, das Lied im Konzert zu spielen. Ich brauchte eine Pause, wollte nicht in diese Mühle hineinkommen, wo du nur wiederholst, wiederholst, wiederholst - nur weil es funktioniert. Ich bin nicht der Meinung, dass man Heu einführen muss, solange es geht. Man kann das Zeug auch stehen lassen und den wilden Tieren überlassen.

In dieser Pause ist dann offensichtlich viel mit dir selber passiert...

...absolut. Diese lange Pause hat mich auch woanders hingeführt, wie zur Begegnung mit Jane Goodall oder mit den Tibetern. Und als ich dann den Wunsch hatte, jetzt wieder selbst etwas zu produzieren und auf die Bühne zu gehen, ist auf Grund der Distanz, sowohl der zeitlichen Distanz wie auch des neuen Umfelds, etwas anderes entstanden. Das soll nicht heißen, dass ich das abgelehnt habe, was ich vorher gemacht habe. Aber das ist bei mir immer so, ich muss etwas Neues machen, damit für mich die Spannung gewahrt ist. Man braucht dieses "nicht wissen, was um die nächste Ecke ist", damit die Sinne auch ganz scharf sind. So ist es beim Musizieren auch. Das gilt auch für das, was ich demnächst mit meiner neuen Band produziere. Es ist einfach etwas Neues, etwas, das ich noch nie gemacht habe. Ich habe keine Lust, Lieder nach einem gewissen Schema immer wieder zu machen, nur weil ich weiß, dass sie ankommen. Das ist nichts meins.

Themenwechsel. Du trittst im Konzert mit scheinbar beliebig vielen Instrumenten auf. Wie viele spielst du tatsächlich?

Es kommt drauf an, wie man zählt. Ob man Mundharmonika noch ein Instrument nennt. Ob man zwischen Gitarre und Bass unterscheidet, zwischen Trompete und Flügelhorn. Wenn man grundsätzlich bleibt, sind es Ziehharmonika, Gitarre, fast alle Arten von Flöten, einige Blechblasinstrumente, Klarinette, Klavier, Schlagzeug.

Also könntest im Studio eine Nummer auch ganz allein einspielen...

...ja, aber alleine spielen ist fad. Ich glaube, Lenny Kravitz und Prince haben haben Nummern aufgenommen, wo sie alle Instrumente selbst gespielt haben. Aber ich finde, das Spannendste am Musizieren ist das Zusammenspielen. Und dieses autistische Ich-mache-mir-alles-selber, nein, das ist nicht meine Art. Es gibt kein wirklich gutes Gericht aus nur einer Ingredienz.

Am stärksten wirst du doch mit der Ziehharmonika wahrgenommen. Was sagst du, wenn man dich auf die offensichtliche Erotik dieses Instruments anspricht?

Ich habe eine Hassliebe zur Ziehharmonika. Ich habe sie abgelehnt, weil da immer dieses komische, für mich so altvaterische, verstaubte, ewiggestrige Lebensgefühl rauskommt. Es gibt aber Töne, die höre ich in meinem Kopf, die sind auf einer Ziehharmonika nicht exekutierbar, da muss ich die Idee einfach liegen lassen und auf anderen Instrumenten spielen. Da kriegt man leicht einen Hass auf das Instrument. Anderseits weiß ich die Reduktion schon auch zu schätzen die dieses Instrument dir aufzwingt, und zu einer noch viel höhere Kreativität nötig. Das ist dann auch wieder dieser Reiz der Auseinandersetzung. Ich schätze an dem Instrument das positive Lebensgefühl, das da rauskommt. Du kannst schon etwas Melancholisches spielen, etwa einen Blues, aber die Melancholie wird nie so eine Schwere bekommen. Durch diesen flirrenden Sound ergibt sich ein positives Lebensgefühl, und das taugt mir schon.

Beim Herumbalgen mit der Ziehharmonika stellst du auf der Bühne einen richtigen Kraftlackel dar. Dieser Kontrast der körperlichen Kraftentfaltung zur subtilen Künstlerpersönlichkeit hat natürlich einen ganz besonderen Reiz. Lässt sich dieses "Brennen", das innere wie das äußerliche, über die Jahrzehnte aufrecht erhalten?

Die Kraftentfaltung wird subtiler, aber einstweilen nicht weniger. Natürlich muss man dem Alter auch geben, was es verlangt, das heißt mehr Ökonomie mit den physischen Ressourcen. Ich glaube, ich bin weniger verkrampft als früher, weil ich mehr Selbstvertrauen habe, dass ich die Dinge dann schon so umsetze, wie ich es haben will und sie einfach auch passieren lassen kann. Ich muss nicht immer mit der Fahne in der Hand voran rennen. Aber die ganze Skala zwischen Wut und Resignation, die ist noch voll vorhanden, da gibt's kein Nachlassen der Intensität.

Stichwort "Nachlassen": Wie schaffst du es zwischendurch, dich vom ganz normalen Wahnsinn zu entkoppeln und Ruhe zu finden?

Die Langsamkeit der Schiffsreise war dafür ein gutes Beispiel. Ich sage jetzt ein Wort, das ich sofort wieder zurücknehme, weil es ein schreckliches Wort ist - Entschleunigung, aber immerhin kapiert man, was gemeint ist. Ich bin ja einer, der gern fürs Nichtstun plädiert. Es ist okay, wenn einer nichts tut. Es wird eh zuviel herumgewuselt, so hamstermäßig. Ich glaube, man kann auch lange Zeit nichts tun und es kann sehr wertvoll sein, weil du auch daraus wieder etwas anderes machen kannst. Hin und wieder will ich einfach da sitzen und Sachen kommen lassen, ohne den Anspruch, ich muss das und das noch tun, den noch anrufen, das Mail noch beantworten, sondern einfach ins Narrenkastl schauen.

Zurück zum Hauptthema: Wie geht es in diesem Jahr mit der Tournee weiter?

Zwischen Ende Juni und Anfang September befahren wir die Donau westwärts, den Main-Donau-Kanal, den Rhein zurück bis Basel und dann den ganzen Weg bis Rotterdam, dazwischen ein Stück Neckar und Ruhr, dann die Maas, ziemlich kompliziert von der Bewegung unseres kleines Schiffsverbands her, darum gibt es auch noch wenige genaue Termine, aber das wird auf den Webseiten www.linzeuropatour.com und www.hubertvongoisern.com laufend konkreter werden. Da wird es auch die Termine der Fernsehfilme von der Osttournee geben, es werden drei oder vier Teile sein, im Mai und Juni 2008.

Ist das nicht eine schwierige Situation? Mit dem wilden Osten sind ja alle Höhepunkte der Donau vorweggenommen. Was kann der brave Westen da noch draufsetzen?

Es fehlt sicherlich dieser freie Geist eines ungebändigten Flusses. Jetzt kommen wir eher auf eine Schiffssautobahn, anderseits glaube ich, dass das, was am Rhein zuletzt an Naturschutz passiert ist, vorbildlich ist. Außerdem wollen wir uns überraschen lassen. Es wird sich eine ganz andere Art von Dynamik ergeben durch die höhere Menschendichte, damit höhere Zuschauerzahlen. Außerdem verstehen die Menschen dort meine Texte. Und ich kann mich auch zwischen den Liedern an sie wenden.

Ein Wort noch zur Botschaft der "Linz Europa Tournee 2007 bis 2009"?

Es wurde schon gesagt: "Fürchtet euch nicht!" Das heißt, fürchtet euch nicht voreinander. Es ist ein spannendes, buntes Europa, in dem wir leben. Und wir sollten uns erfreuen an dieser Vielfalt, anstatt Angst vor der Andersheit zu haben.